Eine entspannende Oase mit Fine Dining

Executive Chef Cristian Căluș führt die Tradition des Country Clubs „La Mesteceni“ bei Mühlbach weiter

Das beleuchtete Schwimmbad

„Mein Traum war immer, einen intimen Ort zu haben, irgendwo in einer schönen Umgebung, außerhalb der Stadt, an dem sich meine Gäste am feinen Geschmack meiner Köstlichkeiten vergnügen können. Elegant, raffiniert und beeindruckend“, meint Cristian Căluș. | Foto: privat

Der Garten des Country Club | Fotos: der Verfasser

Seit Jahren versucht der nun 74-jährige Geschäftsmann Constantin Cheșculescu, seine Geschäfte in tüchtige Hände zu übergeben, die den Ruhm und die Gemütlichkeit der friedlichen Entspannungsoase „La Mesteceni“ (Bei den Birken) und dessen weitläufigen Einrichtungen sowie der Englischen Reitschule bei der Ausfahrt aus Mühlbach/Sebeș in seinem Sinne weiter führen können. Mitte April soll es nun geschehen: der Temeswarer Küchenchef Cristi Căluș soll das Geschäft übernehmen und dessen intimes und häusliches Flair mit raffinierten Speisen und thematischen Events ergänzen. Ein perfekter Abstecher für Feinschmecker, aber auch für Reitfreunde oder Wanderer, die die Karpaten erkunden möchten, oder aber einfach für Familien, die sich an heißen Sommertagen am Schwimmbad entspannen und für Freunde, die am Abend auf den beleuchteten Tennis- oder Fußballspielätzen ein bisschen Energie außerhalb der Stadt ablassen wollen. Das alles hat das neue „La Finca by Home Cuisine“ zu bieten und bald noch viel mehr.

La Mesteceni Country Club...

… liegt bei der Ausfahrt aus Mühlbach gleich bei der alten Verbindungsstraße nach Hermannstadt/Sibiu und ist eines der jahrzehntelangen Projekte des in der Nähe von Ploiești gebürtigen Geschäftsmannes Constantin Cheșculescu. Warum „Bei den Birken“? Weil es ihn an sein Kindheitsdorf erinnert – die zahlreichen Birken in seinem großen Hof hat er extra von dort gebracht, keine ist aus Siebenbürgen, rühmt er sich. 

Der „Country Club“ erinnert ihn an die 20 Jahre, die er in der englischen Geschäftswelt verbracht hat, die ihm gleichzeitig erlaubt haben, die Welt von Südamerika bis Asien zu bereisen, unterschiedliche Mentalitäten kennenzulernen und unterschiedliche Qualitätsstandards im Gastgewerbe zu erkunden. „Das rumänische Schulsystem war nicht schlecht“, meint Constantin Cheșculescu. „Mit Ausnahme des Schulfachs „Politische Wirtschaftslehre“ hat sich in England gezeigt, dass ich alles anwenden konnte, was ich an der Uni in Bukarest gelernt habe“. 

Das lukrative Geschäft in England „musste“ er unter anderen auch aufgegeben, weil er keinen Platz für seine zahlreichen Pferde mehr hatte, meint der Geschäftsmann, bzw. weil es kostengünstiger war, diese in Rumänien zu halten. Und so ist er nach der Wende wieder nach Rumänien zurückgekehrt und hat seine Lederproduktion weiter geführt. 

Die derzeitigen Gästezimmer waren eigentlich für die Techniker der ausländischen Geschäftspartner gedacht, die ihn bei seiner Lederproduktionsfirma unterstützen sollten, nur wurden sie im Lauf der Zeit, mit Rückgang der Schulungen, eher an rumänische Gäste vermietet, was schrittweise zu einem lukrativen Zweitgeschäft wurde. Aber die Reitschule erinnert ihn auch an seine Kindheit auf dem Dorf. Sie sind eine Art „Rache“ an der kommunistischen Kollektivierung, die ihm damals seine besten Freunde, die Pferde, geraubt hatte.

Zum Fußball- und zum Tennisplatz kam es ebenfalls wegen der Ledermanufaktur: er musste sie einrichten, um einen Deal mit einem italienischen Partner abzuschließen – was in Folge auch geschah.

Anders steht es aber mit der Kletterwand und der Seilrutsche: die zahlreichen Schülergruppen aus dem In- und Ausland, die beim „Country Club“ Unterkunft gesucht haben, mussten zusätzlich zu den Wander- oder Reitprogrammen auch sonstige Tätigkeiten neben Fußball oder Tennis haben. Eine kleine Investition, um die junge Kundschaft lächeln zu sehen, meint der Eigentümer. 

Auch das Schwimmbad zeigte sich als notwendig, denn während der heißen Sommertage suchen zahlreiche zusätzliche Gäste, sowohl Familien als auch Schüler oder Wanderer, den Country Club auch wegen dieser kühlen Entspannung auf. 

Cristian Căluș…

...ist bereits ein berühmter Name unter den Meisterköchen Rumäniens, aber auch weltweit, auch wenn er nicht einmal seinen 38. Geburtstag gefeiert hat. Cristi Căluș´ Leidenschaft für die Küche zeigte sich bereits im frühen Alter, denn mit 21 durfte er bereits ein Restaurant im französischen Lyon leiten. „Home Cuisine“, sein blühendes Geschäft in Temeswar, führt er gemeinsam mit seiner Frau und besten Freundin Ioana Broscatan – ein Duo, das sich in der Küche kennengelernt hat und in der Küche weiter lebt. 

Das verfügbare Potential...

...des Country Clubs spricht für sich selbst. Die gemütlichen doppelstöckigen Familienzimmer entlang eines breiten, von Rosenbüschen und Birken umgebenen Rasens, das beleuchtete Schwimmbad für Groß und Klein, die beruhigende Sauna bieten die nötige Entspannung nach einem Alltag voller Stress. Aber auch der Tennisplatz und der Fußballplatz helfen, etwas Energie abzubauen. Und die Kletterwand bzw. die Seilrutsche sorgen für ein bisschen  Adrenalin. 

Wer aber einige Tage länger hier verbringen möchte, kann bereits Wanderwege im Bucegi-Gebirge erkunden oder aber sächsische Kirchenburgen und Festungen in der Nähe. 

Und falls ein Reitlehrer verfügbar ist, kann auch ein gemütlicher Ausflug auf dem Pferd durch die wunderschöne Mühlbacher Hügellandschaft organisiert werden, über den man dann am Abend beim Schwimmbad oder in der Sauna entspannt erzählen kann.

Zukunftsperspektiven

Die Zusammenarbeit mit Meisterkoch Crisian Căluș soll nun diese Vorteile mit einem Hauch an Fine Dining und Exquisite Cuisine ergänzen. Nicht, dass der Country Club keine thematischen Events mit indischen oder thailändischen Präparaten organisiert hat, jedoch sollte die Erfahrung eines international berühmten Chefs die häusliche Leidenschaft des bisherigen Betreibers überragen. 

In erster Linie sollte auch eine der leer stehenden Lagerhallen der Ledermanufaktur binnen Monaten in erstklassige Gästezimmer umgewandelt werden, um der steigenden Anzahl Reservierungen entgegenzukommen. Auch werden sämtliche bestehende Anlagen saniert und auf Vordermann gebracht, um dem derzeitigen Erwartungen der Gäste zu entsprechen.

Ein wohl weitläufigeres Projekt ist die Überdachung des Schwimmbads und die Einbringung einiger Warmwasserbecken, die insbesondere zur Winterzeit die Hauptattraktion des Country Clubs sein sollten. 

Des Weiteren ist angrenzend an das Schwimmbad eine offene Küche eingerichtet worden, die Cristian erlauben wird, Live-Demos zu organisieren, dabei wird die Kundschaft seine Kochkunst in Echtzeit erleben können. 

Und im neuen Restaurant, gleich hinter dem Hauptgebäude, können bis zu Hundert Personen an unterschiedlichen Events teilnehmen. 

Cristians Unternehmensplan wäre, sein Catering-Geschäft von Temeswar bis nach Hermannstadt und, warum nicht, auch darüber hinaus zu erweitern und gleichzeitig einen Zufluchtsort für Wochenendendspannung und ein feines Abendessen anbieten zu können. 

Den familiären Flair des Country Clubs möchte er sicherlich nicht aufgeben, ebenso die Zusammenarbeit mit Constantin Cheșculescu. Denn die Erfahrung des älteren Generation und die Energie der jüngeren müssten ein gutes Rezept für ein gutes Zukunftsgeschäft sein.