EU-Parlament: Russland soll Staatsschatz Rumäniens herausrücken

Laut jüngsten Daten der Rumänischen Nationalbank (BNR) liegt der Wert der derzeitigen Goldreserven des Landes von 103,6 Tonnen bei 6,24 Milliarden Euro. Aus Russland sollen 91,5 Tonnen Gold zurückerstattet werden. | Symbolfoto: pixabay.com

Straßburg/Bukarest (ADZ) - Bei der Aufarbeitung eines historischen Themas haben die Europaabgeordneten Russland aufgefordert, den im ersten Weltkrieg dem Zarenreich anvertrauten rumänischen Staatsschatz zurückzugeben. Laut der EU-Kommissarin für Kohäsion und Reformen, Elisa Ferreira, die den EU-Außenminister Josep Borrell vertrat, sei die EU bereit, die rumänischen Behörden auf Anfrage bei der vollständigen Rückgewinnung zu unterstützen. 

Das Parlament stellt fest, dass es sich bei der rechtswidrigen Aneignung des Staatsschatzes durch Russland um einen einzigartigen internationalen Fall handelt, in dem die Währungsreserven eines Staates zusammen mit kulturellen und religiösen Objekten, die Teil seines nationalen Erbes sind, im Rahmen eines Abkommens mit rechtlichen Rückgabegarantien einem anderen Staat zur Verwahrung anvertraut wurden, wobei diese Verpflichtungen jedoch letztlich unter Verstoß gegen das Völkerrecht und internationale Gepflogenheiten gebrochen wurden. Einige der Kulturgüter, religiösen Gegenstände und Archivbestände aus dem Staatsschatz wurden Rumänien zwar 1935 bzw. 1956 von Moskau zurückgegeben, doch von den 91,5 Tonnen Feingold wurde trotz getroffener Vereinbarungen nichts zurückerstattet, stellt das EU-Parlament in seiner am Donnerstag verabschiedeten Entschließung fest, in der es die EU-Kommission auffordert, die Rückgabe des Staatsschatzes auf die Agenda der Beziehungen zwischen der EU und Russland zu setzen, sobald es die Lage in der Region erlaubt.