Hundert Jahre Hatzfeld unter rumänischer Verwaltung

Eventreihe am vergangenen Freitag in der westrumänischen Stadt organisiert

Auszüge aus der Operette „Grüßt mein Banat“ wurden am 12. April, anlässlich der Hunderjahrfeier von Hatzfeld als Teil von Rumänien, vorgestellt. Foto: privat

Hatzfeld – Eine doppelte Feier wurde am Wochenende in der Temescher Kleinstadt Hatzfeld/Jimbolia begangen: den 100. Jahrestag der Angliederung an Rumänien und der Unterstellung unter rumänische Verwaltung auf der Grundlage des Belgrader Abkommens sowie die Feier für die gute Verständigung zwischen den Ethnien. Aus diesem Anlass wurden am vergangenen Freitag mehrere Aktionen organisiert: ein Umzug in Volkstrachten, darunter auch in Banatschwäbischer Tracht, eine militärische Zeremonie, die Einweihung des Denkmals „Arc peste timp. ÎnSemnul iubirii“ (zu Deutsch: „Bogen über Zeit. Zeichen der Liebe“) des Künstlers Liviu Mocan sowie eine Reihe von Konzerten (ein Konzert mit Militärmusik, ein Schlagzeugkonzert sowie ein Folklorekonzert von Dinu Iancu-Sălăjanu).

Zum ersten Mal außerhalb von Temeswar stand in Hatzfeld auch eine Aufführung mit Auszügen aus der Operette „Grüßt mein Banat!“ von Emmerich Bartzer auf dem Programm. „Nach mehr als einem halben Jahrhundert werden die Operettenwerke von Emmerich Bartzer im ehemaligen ´Sängerheim´, dem heutigen Kulturhaus in Hatzfeld, wieder aufgeführt“, sagte der Dirigent Andreas Schein kurz vor der Aufführung in konzertanter Fassung. Der junge Temeswarer Musiker hat die Operette im Archiv von Dr. Franz Metz in München Anfang 2023 entdeckt, sie dann orchestriert und dirigiert. Mit der Unterstützung des Rotary Clubs feierte Emmerich Bartzers Operette „Grüßt mein Banat!“ am 28. Oktober 2023 ihre Weltpremiere in Temeswar. Für den musikalischen Moment vor Ort sorgte der Rotary Club Hatzfeld.
Im Foyer des Kulturhauses wurde die Ausstellung „Identitätsblicke. Der Charme des Lebens der Banater Schwaben“ zu sehen sein, die anhand einiger Gegenstände, die in der Kultur der Banater Deutschen verwendet werden, das Treiben und die Freude der Schwaben präsentiert. Die Ausstellung wurde vom Verein „Inițiativă în Educație“ (inEdu) in Zusammenarbeit mit dem Hatzfelder „Stefan Jäger“-Museum in die Wege geleitet und wurde bereits in Temeswar Ende März vorgestellt. 

Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte Hatzfeld zu Österreich-Ungarn. Danach war die Stadt sechs Jahre lang Teil des Königreichs von Serbien, Kroatien und Slowenien. Nach Verhandlungen zwischen Rumänen und Serbien wurde eine neue gemeinsame Grenze festgelegt, so kam Hatzfeld, am 10. April 1924, unter rumänische Verwaltung und erhielt den rumänischen Namen Jimbolia.