1,9 Millionen Euro für Schloss Horneck

In Gundelsheim sind die Kultureinrichtungen der Siebenbürger Sachsen gesichert

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am 10. November auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Dr. Bernd Fabritius (CSU), Präsident des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, einen Betrag in Höhe von 1,9 Millionen Euro im Einzelplan 04 (Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes) zum Umbau des Schlosses Horneck zu einer Museums- und Begegnungsstätte ab 2017 bewilligt, wobei die genehmigten Mittel für investive Kulturmaßnahmen in Deutschland auch zur Selbstbewirtschaftung zugewiesen werden können. Verwaltet wird dieser Bereich durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Prof. Monika Grütters. Fabritius hatte in seiner Initiative darauf hingewiesen, dass nach dem Erwerb von Schloss Horneck und der Rettung der dort ansässigen wichtigsten Kultureinrichtungen der Siebenbürger Sachsen, des Siebenbürgischen Museums und des Siebenbürgen-Instituts mit Bibliothek und Archiv, nun eine Modernisierung der gesamten Anlage und eine Ausweitung des dortigen Kulturangebots angestrebt werden müsse. Auf diese Weise könne der Standort zukunftsfähig gemacht und die Fortsetzung der Arbeit dieser zentralen Institutionen der Siebenbürger Sachsen gewährleistet werden, teilt der Verband der Siebenbürger Sachsen in einer Pressemeldung mit.

Die Bundesförderung kommentierte Dr. Bernd Fabritius gegenüber der „Siebenbürgischen Zeitung“: „Ich freue mich sehr, dass Schloss Horneck als Ort der Begegnung und Identifikation der Siebenbürger Sachsen nun nicht nur weiterexistieren, sondern dank unserer Initiative und mit Unterstützung des zuständigen Berichterstatters im Haushaltsausschuss Rüdiger Kruse, MdB (CDU), bald mit neuer Funktionalität zukunftsorientiert ausgestattet wird. Durch eine Modernisierung des bestehenden Angebots und die Ergänzung um Vortragsveranstaltungen, Lesungen, Konzerte und Ausstellungen sowie eine Intensivierung des grenzüberschreitenden Jugend- und Kulturaustauschs werden hoffentlich zahlreiche neue Gäste diese traditionsreiche Einrichtung besuchen. Schloss Horneck ist in sechs Jahrzehnten zum Erinnerungs- und Identifikationsort der Siebenbürger Sachsen geworden und wird es auch bleiben. Die neuen Kulturangebote werden helfen, dass auch die kommenden Generationen Nutznießer dieser einzigartigen Begegnungsstätte werden.“

Im Sommer 2015 war Schloss Horneck als Sitz der zentralen Kultureinrichtungen der Siebenbürger Sachsen durch die Insolvenz des Hilfsvereins Johannes Honterus akut existenzgefährdet. Auf Initiative des Verbandes der Siebenbürger Sachsen startet eine beispiellose, enorm erfolgreiche Spendenaktion. Ziel ist der Rückerwerb der „Sachsenburg am Neckar“ aus der Konkursmasse, um den Fortbestand des Siebenbürgischen Museums und des Siebenbürgen-Instituts mit Bibliothek zu sichern. Am 27. August 2015 wird der Trägerverein Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V. in München gegründet, am 10. September 2015 stimmt die Gläubigerversammlung dem schuldenfreien Erwerb des Schlosses durch den Trägerverein zu. Der Kaufpreis beträgt eine Million Euro und wird ausschließlich aus Spenden bezahlt. Das bis dahin auch als Altenheim genutzte Schloss soll gemäß dem vom Trägerverein gemeinsam mit der Carl-Wolff-Gesellschaft erarbeiteten Konzept in das „Siebenbürgische Kultur- und Begegnungszentrum Schloss Horneck“ umgewandelt werden. In der Folgezeit werden entsprechende Maßnahmen eingeleitet unter Beachtung der neuesten gesetzlichen Vorgaben bezüglich Sicherheit, Brand-, Denkmal- und Naturschutz.