300 Jahre seit dem Frieden von Passarowitz

Eine Touristenattraktion schlechthin: Seit einigen Jahren wird in Temeswar der Nachahmung historischer Ereignisse viel Bedeutung zugemessen. Am Donnerstag stand der Frieden von Passarowitz im Mittelpunkt aller Geschehnisse. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – „Der Friede von Passarowitz (1718) und seine Folgen“ - so heißt die Ausstellung, die in landesweiter Premiere im Banater Nationalmuseum in Temeswar/Timişoara eröffnet wurde.  Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Universalmuseum Joanneum Graz mit der Unterstützung des Österreichischen Kulturforums in Bukarest vorgestellt. Fast 300 Jahre nach den historischen Ereignissen fand nun die Vernissage am Donnerstag im Dachgeschoss B2 der Theresien-Bastei statt. Im Auftakt dieser wurde eine Nachahmung der historischen Geschehnisse im Vorhof der Bastei vorgestellt. Die Ausstellung kann bis am 31. Juli in den Räumen des Banater Museums besucht werden.

Der Friede von Passarowitz beendete den Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg. Er wurde am 21. Juli 1718 in Passarowitz, dem heutigen Požarevac in Serbien, zwischen Karl VI. und Venedig einerseits sowie Sultan Ahmed III. anderer-seits abgeschlossen. Das Osmanische Reich trat das Temescher Banat und die Kleine Walachei (auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens) sowie Nordserbien mit Belgrad und einen Grenzstreifen in Nordbosnien an Österreich ab.

Durch diese Zugewinne erreichte das österreichische Habsburg seine größte territoriale Ausdehnung. 1739 gingen die Gebiete, mit Ausnahme des Banats, mit dem Frieden von Belgrad wieder verloren. Venedig musste auf die 1715 von den Türken eroberte Morea (Peloponnes) verzichten, behielt aber die Festungen Butrinto, Parga, Prevesa und Vonitza auf dem griechischen und albanischen Festland sowie die Ionischen Inseln, u. a. Korfu, Santa Maura (Lefkada), Cefalonia (Kefalonia) und Cerigo (Kythera). Infolge des Friedensvertrages wurden auch Handelsverträge abgeschlossen, infolge deren türkische Untertanen auf dem Gebiet der Monarchie Handelsfreiheit genossen.