41,3 Millionen Lei nach Reschitza

Der neue Entwicklungsminister Attila Cseke hat sich in Reschitza Sympathien erworben

Reschitza - Obwohl Bürgermeister Ioan Popa wegen der Covid-Erkrankung seiner Frau in Selbstisolation ging („Ich habe leichte Symptome, aber das geht vorüber!“), meldete er sich umgehend in der Öffentlichkeit mit der Bekanntgabe, dass der Entwicklungsminister der PNL/USR-PLUS/UDMR-Regierungskoalition, Attila-Zoltán Cseke, am ersten Tag seiner Amtszeit 47 Finanzierungsansuchen genehmigt habe aus dem Regionalen Operativprogramm (POR) 2014-2020, über insgesamt 107,6 Millionen Lei. Das Gros dieser Gelder gehe an Reschitza (41,3 Millionen Lei) für zwei der Projekte, die zur Gegenfinanzierung eingereicht waren: die Modernisierung des zweisprachigen rumänisch-deutschen Diaconovici-Tietz-Kollegiums und eine erste Tranche für die Finanzierung des Ankaufs von Straßenbahnen.

Laut Grațian Dobre, dem Geschäftsführer der Direktion Lokal- und Institutionelle Entwicklung des Rathauses Reschitza, handelt es sich eigentlich um Vorschusszahlungen als Ko-Finanzierung von EU-Projekten: 1,44 Millionen Lei für die „Modernisierung“ der ältesten Schule von Reschitza, des Diaconovici-Tietz-Kollegiums (ehemalige „Bürgerschule für Knaben“) und 39,92 Millionen Lei für den Ankauf neuer Straßenbahnen im Rahmen des laufenden Projekts zur Verbesserung der innerstädtischen Mobilität. „Konkret handelt es sich im Falle des Diaconovici-Tietz-Kollegiums um die Phase der Vorfinanzierung“, präzisierte Dobre, „während das jetzt durch die Unterschrift des Ministers an Reschitza zugewiesene Geld für urbane Mobilität als Vorschuss genutzt werden muss für den Ankauf der Straßenbahnen, so wie das im Kaufvertrag vorgesehen ist, den das Entwicklungsministerium für Reschitza ausgehandelt hat. Das sind die etwa 30 Prozent der Gesamtkosten der Straßenbahnen, die in einigen Jahren durch Reschitza fahren werden. Die erste Straßenbahnlieferung kommt 2022. Während wir also vertragsgemäß an den türkischen Straßenbahnbauer den Vorschuss überweisen, haben wir von der Tatsache Gebrauch gemacht, dass man auch für schulische Projekte Vorschüsse anfordern kann – womit wir eigentlich den lokalen Haushalt entlasten, dem ansonsten diese Vorschüsse auf Zeit entzogen werden müssten. Das ist der Fall des ‘Dianovici-Tietz’. Wir sind als Stadt zu arm, um das Geld des Rathauses ohne Zwang auszugeben, um dann auf eine Verrechnung zu warten, die irgendwann kommt.“

In den ersten Monaten 2021 wird auf der elektronischen Ausschreibungsseite SICAP die Lizitation für den Bau des Straßenbahnnetzes von Reschitza gepostet. Das war ebenfalls von Dobre zu erfahren. Das 42-Millionen-Euro-Projekt soll in der zweiten Jahreshälfte konkret und für alle sichtbar mit Tiefbauarbeiten starten. 13 Straßenbahnen, die vom türkischen Großwerk Durmazlar Makina Sanayi Veticaret gebaut werden und insgesamt 135,3625 Millionen Lei kosten, sollen in Reschitza verkehren. Die Modernisierung der rumänisch-deutschen Schule von Reschitza wird das Rathaus insgesamt 5,661 Millionen Lei kosten, von denen 4,7 Millionen Lei nicht rückzahlpflichtige EU-Gelder sind.