Abfall zum Schlachthaus

Der neue Bürgermeister von Reschitza geht´s hemdsärmelig an

Reschitza – Am Mittwochvormittag ist es endlich gelungen, den Stadtrat Reschitzas einzuberufen und die Ratsherren sowie den neugewählten Bürgermeister Ioan Popa zu vereidigen. Damit tritt Ioan Popa sein Mandat mit Volldampf an, was die Geschicke der Stadt betrifft, hat sich aber in der ersten Stadtratssitzung auch gleich eine Bedenkzeit erbeten: wegen der Wahl seiner beiden Stellvertreter möchte er es sich noch überlegen. Diesen Tagesordnungspunkt möge man für später lassen. Was ihm einstimmig gewährt wurde. Andrerseits ging er sofort hemdsärmelig die Frage der Abfallwirtschaft an. Denn die neue ökologische Verarbeitungsanlage von Lupak, die Ende Juni den Betrieb aufnehmen sollte, ist immer noch nicht fertig. Und das ist ein Problem des gesamten Verwaltungskreises, denn niemand weiß, wohin er, in voller Respektierung der Gesetzeslage, seinen Müll schaffen soll. Zudem gibt es im Banater Bergland auch noch zwei Unternehmen der Branche, die zwar klare Arbeitsteilung praktizieren, doch sich ansonsten nicht grün sind.

Brantner Servicii Ecologice sammelt den Abfall ein und transportiert ihn ab, Supersom, eine Bukarester Firma, verantwortet die Sauberkeit auf Straßen und in Parks. Und dann gibt es noch Green Ecobauer, das den eingesammelten Müll zu den Abfallhalden in den anderen Verwaltungskreisen schafft, wo dies akzeptiert wird – gegenwärtig nach Großwardein/Oradea und Horezu/Vâlcea. Nur: Green Ecobauer hat keinen Vertrag mit Brantner Servicii Ecologice und übernimmt keinen Müll, den Brantner eingesammelt hat.... Ioan Popa sieht im Fall der Müllentsorgung die Lösung so: „Da Brantner nicht imstande ist, einen Vertrag mit Green Ecobauer abzuschließen, haben wir uns auf folgende Lösung geeinigt: Ich bin dabei, eine Transferplattform auf dem Gelände des ehemaligen staatlichen Schlachthauses zu autorisieren – es handelt sich um eine überraschend aufgetretene Situation, und da muss nun eine improvisierte Lösung her. Ich, als Bürgermeister, muss zwischen Green Ecobauer und Brantner den Vermittler spielen und versuchen, die beiden zu einem Vertragsabschluss zu bringen. Damit würde sich die Spannung beruhigen und die Aussicht auf den wegen der Sommerhitze bald zum Himmel stinkenden Müll verschwinden.

Realistisch sprechen wir von sechs-acht, höchstens zehn Monaten dieses Provisoriums.” Andrerseits wisse man, dass Green Ecobauer nur schwer zurechtkommt mit dem Abtransport der 4000-5000 Tonnen Abfall, die auf der alten städtischen Deponie zwischengelagert sind. Die Stadt hat sich von dort zurückgezogen und Green Ecobauer hat freie Hand. „Aber ich warne nun öffentlich sowohl die Garde für Umweltschutz, wie auch die Direktion für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit sowie alle anderen Verantwortlichen”, sagte Bürgermeister Ioan Popa, „dass dort, auf dem Dealul Ciorii, sich eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit der Bürger von Reschitza zusammenbraut, wenn das Problem des Abtransports des dort ‘provisorisch’ zwischengelagerten Mülls nicht umgehend gelöst wird.”