Achtung, ZECKEN auf der Lauer!

So groß ist eine Zecke

Zecke vorsichtig mit einer spitzen Pinzette entfernen

Rötung nach einem Zeckenbiss

Weit verbreitet in Europa: der Gemeine Holzbock
Bilder: Wikimedia Commons und www.pixabay-de

So klein ist eine Zecke, verglichen mit einem Streichholz. In Wirklichkeit ist sie nur wenige Millimeter klein. Sie ist vollgesaugt und stark vergrößert. Man erkennt die Mundwerkzeuge, an der Seite die Beine und den vom aufgesaugten Blut stark angeschwollenen Hinterleib.

Zecken sind kleine Tiere. Diese kleinen Tierchen sind nicht gerade beliebt, aber sie sind wahre Überlebenskünstler. Sie bilden eine Ordnung im Tierreich, die zur Klasse der Spinnentiere gehört. Alle Spinnentiere haben acht Beine. Die Insekten, wie Bienen, haben dagegen nur sechs.  Eine Zecke hat also acht Beine und einen ovalen Körper. Zecken ernähren sich vom Blut anderer Tiere und dem der Menschen. Solche Tiere, die von anderen Tieren leben, ohne sie zu fressen, nennt man Parasiten. Die Blutspender werden Wirte genannt. Mit ihrem ersten Beinpaar hält  sich die Zecke  an den Tieren fest, deren Blut sie saugen möchte. Kommt ein Wirt vorbei, klammert sich die Zecke fest, dann sucht sie sich eine Futterstelle und fängt an, Blut zu saugen. Dazu hat sie ein Saugorgan an ihrem Kopf. Während sie saugt, füllt sich ihr Körper mit dem Blut und sie wird immer größer. Erwachsene Zecken sind zwar nur 2 bis 4 mm groß, aber die kleinen Tiere sind extrem anpassungsfähig. Bis zu drei Wochen können Zecken unter Wasser überleben, Minustemperaturen stecken sie locker weg und auch ein komplettes Jahr ohne Nahrung überleben sie ohne Probleme.

Zeckenweibchen legen Eier. Daraus entwickeln sich Larven und dann Nymphen, das ist eine Zwischenstufe zu den erwachsenen Tieren. Um von einer Stufe zur anderen zu kommen, brauchen die Zecken jedes Mal eine Mahlzeit aus Blut.

Wenn die Zecke saugt, gibt sie auch so etwas wie Spucke in die Wunde ab. Dadurch können Krankheiten übertragen werden. Zwei ernste Krankheiten, die von Zecken übertragen werden können, heißen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), das ist eine Gehirnentzündung, und Lyme-Borreliose. Um sich vor der Ansteckung zu schützen, kann man sich gegen FSME impfen lassen. Wenn man in einem Gebiet lebt, in dem die Zecken diese Krankheiten übertragen können, ist es eine gute Idee, mit dem Arzt über eine Impfung zu sprechen. Die Lyme-Borreliose fühlt sich am Anfang wie Grippe an. Die Krankheit kann man sehr gut mit Antibiotika behandeln; einen Impfstoff gibt es nicht. Wenn man eine Zecke hatte und sie entfernt wurde, sollte man die Einstichstelle einige Tage lang beobachten. Bildet sich ein roter Fleck darum, sollte man sofort zum Arzt gehen, weil es dann sein könnte, dass man sich mit Borreliose angesteckt hat.

Zecken gibt es auf der ganzen Welt. Insgesamt haben Wissenschaftler etwa 900 verschiedene Arten entdeckt. In Europa be-sonders weit verbreitet ist der Gemeine Holzbock.

Was tun, wenn du von einer Zecke gebissen wurdest?

Vor dem Zubettgehen spürst du einen kleinen Fremdkörper auf deinem Körper. Was ist das? Oh, eine Zecke! Zeige das „Ding“ einem Erwachsenen. Jetzt heißt es, vorsichtig sein, aber zugleich schnell handeln. Wenn du vermeiden willst, dass du dich mit Borreliose ansteckst, solltest du die Zecke so bald wie möglich loswerden. Lasse die Zecke von einem Erwachsenen vorsichtig mit einer spitzen Pinzette entfernen. Das funktioniert so: Mit der Pinzette greift man die Zecke direkt über der Hautoberfläche, man packt sie also am Kopf. Dann zieht man sie langsam und gleichmäßig und ohne zu drehen heraus. Nimm die entfernte Zecke, stecke sie in eine leere Filmdose und bringe sie am besten zu einem Arzt. Er kann sie auf Krankheitserreger untersuchen. Falls die Zecke infiziert war, wird er dir Medikamente geben. Wenn ihr keine geeignete Pinzette zur Hand oder Angst vor einer Ansteckung habt, dann geht am besten sofort zum Arzt. Er entfernt die Zecke und kann euch sagen, ob und welches Krankheitsrisiko besteht und was man dagegen tun kann.

Wie kannst du dich vor  einem Zeckenbiss schützen?

Die entsprechende Kleidung – feste Schuhe, lange Hosen und lange Ärmel – hilft. Doch was tun, wenn es draußen sehr warm ist? Nimm ein Insektenschutzmittel. Es gibt sie in Drogerien und Apotheken. Diese Mittel helfen nicht nur gegen Mücken, sondern auch gegen Zecken. Insektenschutzmittel verändern den Körpergeruch so sehr, dass Insekten nicht mehr merken, wo sich ein Mensch befindet. Leider wirken sie gegen Zecken nur halb so lange wie gegen Mücken. Das heißt, dass du spätestens nach vier Stunden wieder etwas von dem Mittel auftragen musst.

Merkt euch!

Zecken nie mit Alkohol, Klebstoff, Öl oder anderen Tinkturen entfernen. Wenn die Zecke bei dieser Art „Behandlung“ nach einer Weile stirbt, kommen Erreger in euren Körper. Das Risiko, dass ihr infiziert und später krank werdet, steigt!

Sofort zum Arzt, wenn ihr eine Zecke nicht vollständig entfernen konntet. Auch Reste einer Zecke können Infektionen auslösen.

Sucht jeden Tag euren Körper nach Zecken ab, wenn ihr im Gestrüpp, im hohen Gras oder im Wald unterwegs wart. Lasst euch von einem Erwachsenen, dem ihr vertraut, dabei helfen.
Tragt regelmäßig ein Insektenschutzmittel auf, besonders, wenn ihr unter einem Baum liegt. Zecken lassen sich gern auf Menschen nieder, die sich lange an einer Stelle aufhalten.


Im folgenden Quiz kannst du zeigen, wie gut du dich mit den kleinen Parasiten auskennst.

1. Zecken sind Parasiten. Was bedeutet das?
a. Sie ernähren sich von dem Blut eines anderen Lebewesens.
b. Sie ernähren sich ausschließlich von Pilzen.
c. Sie leben ausschließlich in der Nähe von Wasser.

2. Wie viele Beine haben Zecken?
a. Zecken haben 6 Beine.
b. Zeckenlarven haben 6 Beine, ausgewachsene Zecken 8.
c. Weibliche Zecken haben 8 Beine, die kleineren Männchen nur 6.

3. Wo halten sich Zecken besonders gern auf?
a. im steinigen Gebirge
b. am Rand von Ozeanen
c. in Wäldern und auf Wiesen

4. Zecken benötigen nur sehr wenig Blut. Trotzdem zählen sie zu den gefährlichsten Wildtieren.Warum?
a. Zecken können Krankheiten, wie zum Beispiel Borreliose übertragen.
b. Trotz ihrer geringen Größe können die Tiere böse Stichwunden hinterlassen.
c. Zecken sind sehr giftig.

5. Wie kommen die Zecken an das Blut ihrer Wirte?
a. Sie beißen mit ihren vorstehenden Schneidezähnen.
b. Sie haben ein spitzes Mundwerkzeug, mit dem sie in die Haut stechen.
c. Zecken haben ein empfindliches Riechorgan, mit dem sie wahrnehmen, wenn ihr Wirt eine kleine Wunde hat.

6. Welche Farbe sollte unsere Kleidung haben, damit Zecken nicht angezogen werden?
a. Zecken meiden die Farbe Gelb.
b. Im Wald sollte man immer etwas Rotes tragen, das schreckt Zecken ab.
c. Die Farbe der Kleidung ist ganz egal. Auf heller Kleidung kann man Zecken aber besser entdecken.

7. Wie groß ist eine Zecke, die sich mit Blut vollgesogen hat?
a. etwa so groß wie ein Stecknadelkopf
b. etwa so groß wie eine Erbse
c. etwa so groß wie ein Hühnerei

8. Was solltet ihr tun, wenn ihr eine Zecke am Körper findet?
a. Man sollte sie vorsichtig mit einer Pinzette herausziehen.
b. Man sollte sie nicht rausziehen und warten, bis sie sich vollgesogen hat und von allein abfällt.
c. Man sollte die Zecke mit Zitronensäure beträufeln, damit sie abfällt.

9. Zu welcher Tierart gehören Zecken?
a. zu den Blutsaugervampiren
b. zu den Mücken
c. zu den Spinnentieren

(1a, 2b, 3c, 4a, 5b, 6c,7b, 8a, 9c)