Adrian Severin weigert sich, seinen Sessel zu räumen

Im EU-Parlament muss er zwischen Vadim und Becali sitzen

Bukarest (ADZ) - Nachdem sich der rumänische Europaabgeordnete Adrian Severin hartnäckig weigert, seinen Sessel im Europäischen Parlament zu räumen, wurde ihm jetzt im hinteren Teil des Saals der Platz 778 zugeteilt (von insgesamt 856 Plätzen), wobei auf Platz 777 George Becali sitzt und auf Platz 779 Corneliu Vadim Tudor. Becali wollte die 777 nicht abtreten, denn es handle sich um eine biblische Zahl und die gehöre ihm.

Adrian Severin wird vorgeworfen, dass er der englischen „The Sundy Times“ auf den Leim gegangen ist und einer von Reportern gegründeten Beraterfirma eine Rechnung über 12.000 Euro zugeschickt hat für das Einbringen eines Antrags im EU-Parlament. Die sozialistische Fraktion (S&D) hatte ihn ausgeschlossen.

Der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, hatte die Entscheidung von zwei anderen Europaabgeordneten – des Österreichers Ernst Strasser und des Slowenen Zoran Thaler – gelobt, die sich in der gleichen Lage befanden wie Severin und die das Parlament verlassen haben. Severin weigere sich, das Gleiche zu tun. Das wurde dann mit einem Pfeifkonzert und mit Buhrufen quittiert.

PSD-Vorsitzender Victor Ponta äußerte, dass er Severin zwar aus der Partei ausschließen könne, das sei beschlossene Sache, aber auf seinen Rücktritt aus dem EU-Parlament habe er keinen Einfluss. Monica Macovei (PDL) forderte in Brüssel auf, dass sämtlichen Europaabgeordneten alle anderen bezahlten Tätigkeiten verboten werden sollen.