AHK Business Outlook: Erwartungshaltung der Unternehmen hat sich deutlich aufgehellt

Pressemitteilung der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer

Bukarest (AHK) - Nach einem extrem schwierigen Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie, blicken die Unternehmen nun spürbar optimistischer in die Zukunft. Das zeigt auch die aktuelle Konjunkturumfrage, die von der AHK Rumänien im April 2021 durchgeführt wurde. Aus der Umfrage geht die aktuelle Bewertung der Konjunktur- und Geschäftslage der Unternehmen hervor, sie verschafft aber auch einen Überblick über die aus Sicht der Unternehmen wichtigsten Risikofaktoren für die Geschäftsentwicklung, sowohl allgemein, als auch aufgrund der Corona-Pandemie. „Die Lage der Unternehmen hat sich insgesamt deutlich verbessert, wobei einige Wirtschaftssektoren weiterhin unter enormen wirtschaftlichen Druck stehen. Interessant ist die Entwicklung der Risikofaktoren insbesondere hinsichtlich der Energie- und Rohstoffpreise, wo deutlich die aktuelle Preis- und Verfügbarkeitsproblematik zum Ausdruck kommt. „Wir gehen davon aus, dass dieses Risiko an Intensität gewinnen und länger andauern wird“, so Sebastian Metz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Rumänien. 

Die aktuelle Geschäftslage der deutschen Unternehmen in Rumänien hat sich leicht verbessert und wird mehrheitlich als „gut“ bewertet (43 Prozent). Mehr als 40 Prozent halten diese für befriedigend und die restlichen 16 Prozent beurteilen die Geschäftslage ihres Unternehmens als schlecht. 

Was die Geschäftserwartungen betrifft, sind die Unternehmen im Frühjahr 2021 zuversichtlich. Knapp 42 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich ihre Geschäfte in den kommenden 12 Monaten besser entwickeln werden (2020: 26 Prozent) und nur noch 16 Prozent gehen davon aus, dass die geschäftliche Entwicklung vor Ort schlechter aussieht (2020: 25,5 Prozent). 

In Bezug auf die konjunkturelle Entwicklung vor Ort in den nächsten 12 Monaten, rechnen nur noch knapp über 25 Prozent der Befragten mit einer Verschlechterung (2020: 40 Prozent), mehr als ein Viertel sind optimistisch und glauben mittelfristig an eine konjunkturelle Verbesserung. 47 Prozent der Unternehmen erwarten keine Veränderungen (2020: 31 Prozent). Knapp die Hälfte sieht eine Rückkehr zu „Vor-Corona“-Umsätzen sogar noch im Jahr 2021, während 24 Prozent erst nächstes Jahr mit einem Comeback rechnen.

Erfreulich ist auch die Tatsache, dass die Beschäftigtenzahlen steigen werden. Mehr als 32 Prozent der befragten Unternehmen geben an, weiter Personal einstellen zu wollen (2020: 17 Prozent). Für knapp die Hälfte bleiben die Beschäftigtenzahlen auf gleichem Niveau. Was die Investitionsabsichten in den kommenden 12 Monaten betrifft, sagen 44 Prozent der Unternehmen, dass sich diese nicht verändern werden (Herbst 2020: 40 Prozent), immerhin aber sehen 30 Prozent höhere Investitionsausgaben (Herbst 2020: 11,7 Prozent) und nur 25 Prozent geringere Ausgaben für Investitionen (2020: 33 Prozent).

Was die wirtschaftlichen Risikofaktoren aus Sicht der Unternehmen angeht, ist das Thema Fachkräftemangel wieder „zurück“ auf der Tagesordnung, aber auch Energie- und Rohstoffpreise gewinnen stark an Bedeutung, was ein Novum darstellt und von den Unternehmen verstärkt beobachtet werden sollte. Das Hauptrisiko stellt derzeit der Fachkräftemangel dar, gefolgt von der Entwicklung der Nachfrage nach Produkten und den Energie- und Rohstoffpreisen. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bleiben weiterhin ein Risikofaktor für die Unternehmen in Rumänien. Im Herbst 2020 zählte vor allem die Nachfrage zu den relevantesten Risikofaktoren aufgrund der durch die Pandemie ausgelösten Einschränkungen und der Unsicherheit. 

Die Konjunkturumfrage „AHK World Business Outlook“ fand zwischen dem 16. März und 9. April 2021 statt. Befragt wurden Unternehmen weltweit zu Investitions- und Beschäftigungspläne sowie zu den größten geschäftlichen Risikofaktoren in dem jeweiligen Land. 86 Unternehmen aus Rumänien haben teilgenommen, mehr als die Hälfte sind im Industrie- und Bausektor tätig (55,8 Prozent), 32,6 Prozent im Dienstleistungsbereich und der Rest sind Handelsunternehmen.