Am Ende kommen Touristen

Thalheims Film thematisiert Umgang mit Auschwitz

Temeswar - Der 19-jährige Berliner Sven fährt nach Auschwitz, um dort seinen Zivildienst abzuleisten. Im polnischen Oświęcim muss er sich vor allem um den Holocaust-Überlebenden StanisławKrzemiński kümmern. Leicht hat er es nicht, denn der alte Mann ist nicht nur äußerst wortkarg, sondern auch sehr unfreundlich Sven gegenüber. Krzemiński hält als Zeitzeuge Vorträge vor Schulklassen, zu denen ihn der junge Deutsche immer begleitet. Eines Tages lernt der Zivildienstleistende die junge Dolmetscherin und Museumsführerin Ania kennen.

Er verliebt sich in sie und beschließt, zu ihr zu ziehen. Gleichzeitig entwickelt Sven eine immer größere Sympathie für den alten Krzemiński, der bei einer Gedenkveranstaltung respektlos behandelt wird und dem eine seiner Hautaufgaben – das Restaurieren der Häftlingskoffer – entzogen werden soll.

„Am Ende kommen Touristen“ ist ein deutscher Film aus dem Jahr 2007, in der Regie von Robert Thalheim. Darin verarbeitet der Regisseur seine eigenen Erfahrungen als Zivildienstleistender in den 90er Jahren, als er seinen Friedensdienst in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz ableistete. Die Hauptrollen haben Alexander Fehling (Sven) und Ryszard Ronczewski (StanisławKrzemiński) inne. Alexander Fehling erhielt für seine Rolle den „Förderpreis Deutscher Film“ in der Kategorie Schauspiel.

„Am Ende kommen Touristen“ ist kein Geschichtsfilm. Er handelt nicht von Auschwitz, sondern von dem Umgang mit Auschwitz.

Im Mittelpunkt des Films steht eigentlich der Generationenkonflikt. Im Laufe der Handlung tauchen zahlreiche lustige Momente auf – es ist aber ein eher zynischer Humor, mit dem die Spuren der Vergangenheit zum Ausdruck gebracht werden.

Thalheims „Am Ende kommen Touristen“ wird morgen um 18.30 Uhr in der Teestube der Cărtureşti-Buchhandlung gezeigt. Die Tragikomödie läuft auf Deutsch mit englischen Untertiteln. Im Rahmen der Filmreihe „...mitten in Deutschland“, die das DAAD-Lektorat zusammen mit dem Deutschen Kulturzentrum Temeswar/Timişoara organisiert, wird in zwei Wochen das Drama „Jerichow“ von Christian Petzold vorgeführt.