Aufregung in Karansebesch wegen wiederentdeckter Munition

Karansebesch – In einem aufgegebenen Lagerhaus im Karansebescher Stadtviertel Valea Cenchii sind 312 scharfe Übungs-Panzergranaten (ohne Sprengköpfe) wiederentdeckt worden, die dort 2003 gelagert und aus unbekannten Gründen „vergessen“ wurden. Das Lagerhaus gehörte einst zur Kaserne des motorisierten Infanterieregiments UM 01172, das im Rahmen seiner Auflösung (in der Perspektive des Nato-Beitritts Rumäniens) einen Großteil seiner Immobilien an das Munizipium Karansebesch übergab. Das war 2003.

Beim Wiederauffinden des Panzergranaten-Lagers, das mit einem massiven Aufmarsch von Polizei-, Armee- und Katastrophenschutzvertretern verbunden war, glaubte man ursprünglich, es mit einem Waffenversteck aus dem Zweiten Weltkrieg zu tun zu haben, wie in den vergangenen Jahren oftmals in der Umgebung von Reschitza aufgefunden, wo in den Böschungen des Ufers der Bersau oberhalb der Stadt tonnenweise Munition aus dem letzten Weltkrieg geborgen wurde. Bald stellte sich in Karansebesch aber heraus, dass anscheinend bei der Übergabe des Geländes und der Immobilien des aufgelösten Regiments ein paar Munitionskisten „verlorengegangen“ waren. Die aktiven Projektile verfügten allerdings über keine Sprengköpfe.

Interessant ist, dass die bereits 2003 ans Rathaus Karansebesch übergebenen Objekte offensichtlich bislang niemand interessiert haben – sonst wären sie schon viel früher gefunden worden. Zum Glück haben sie auch keine spielenden Kinder des nahen Stadtviertels entdeckt. Jetzt sind die 312 Panzergranaten von der Ortspolizei übernommen und unter Bewachung gestellt. Sie sollen von einer Spezialeinheit der Armee, die sich mit der Zerstörung von alter Munition beschäftigt, übernommen und anschließend kontrolliert vernichtet werden.