Autobahnbau in Rumänien : Zahlreiche Angebote für den Bau neuer Strecken

Strecke Bukarest - Pitesti dringend sanierungsbedürftig / Cernavodã -Medgidia verzögert sich möglicherweise

aa. Bukarest - Über 50 Unternehmen werden sich an der Ausschreibung über die Vergabe der Bauarbeiten für die Autobahn Broos/Orastie - Hermannstadt/Sibiu beteiligen, wie die Behörde für Autobahnen und Landstraßen in Rumänien (CNADNR) am Mittwoch mitteilte. 

Darunter befinden sich etwa Strabag Romania, Euroconstruct, die Konsortien Tehnologica Radion-Gabriel Couto-Amandio Carvalho-Lena-Rosas-Arcadis, UMB-Tehnostrade-Carena, FCC-Alipne Mayderer, Max Boegl-Geiger-Tancrad-Primacons oder Azvirt-Delta ACM. Die Bauarbeiten im Wert von insgesamt 2,93 Milliarden Lei werden für die vier Abschnitte der 82 Kilometer langen Autobahnstrecke getrennt vergeben. Nach Angaben der CNADNR sind für das Vorhaben 30 Monate vorgesehen, davon ein halbes Jahr für die Entwurfsphase und zwei Jahre für den eigentlichen Bau.

Zugleich hat die Autobahnbehörde angekündigt, dass sich für den Bau eines 27,4 Kilometer langen Abschnittes der geplanten Autobahn Lugosch/Lugoj - Deva neun Interessenten gemeldet hätten, davon sieben Konsortien und zwei Unternehmen. Auch in diesem Fall soll der Zeitraum für die Beendigung der Bauarbeiten 30 Monate umfassen. Vergabekriterien sind das technische Angebot (70 Prozent) und der Preis (30 Prozent). Beide genannten Strecken gehören zum Paneuropäischen Verkehrskorridor IV, der Europa von Nürnberg über Prag, Wien, Bratislava und Budapest weiter nach Arad, Hermannstadt, Bukarest und Konstanza mit Ziel Istanbul durchqueren soll. 

Die EU kommt für 85 Prozent der Kosten des Baus auf, die übrigen 15 Prozent sollen aus dem rumänischen Staatshaushalt kommen. Während neue Autobahnen geplant werden, ist die älteste Schnellstraße Rumäniens zwischen Bukarest und Pite{ti laut einem Bericht von „Gândul” dringend sanierungsbedürftig. 87 Prozent der Autobahn könne als nicht benutzbar eingestuft werden, am Kilometer 18 etwa gebe es zehn Schlaglöcher hintereinander und selbst im Asphalt zwischen ihnen seien Risse festzustellen. 

CNADNR scheint, das Problem erkannt zu haben. Generaldirektor Liviu Costache gab zu, dass 95,48 der 108,98 Kilometer Autobahn zwischen der Hauptstadt und Pitesti repariert werden müssen. Die letzte Sanierung habe 2006 stattfgefunden, die nächste hätte 2010 stattfinden müssen, wofür es aber kein Geld aus dem Haushalt gab. Nach Angaben der CNADNR müssen zudem 38,85 Prozent der Landstraßen ebenfalls erneuert werden. Costache erklärte gegenüber „Gândul”, dass die notwendige Summe zurzeit „analysiert” werde. Laut einem Bericht von „Ziarul Financiar“ werde zudem das Teilstück Cernavodã - Medgidia, der Autobahn zum Schwarzen Meer, möglicherweise nicht bis Ende 2011 fertig.