Bärenpopulation zu hoch in den Karpaten Rumäniens

EU-Länder lehnen Aufnahme von Bären ab

Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die Überpopulation der Bären in Rumänien beträgt etwa 50 Prozent im Vergleich zu der empfohlenen Dichte von einem Exemplar auf 1000 Hektar, erklärte Sever Stanciu, Leiter des Inspektorats für Wälder und Jagd (ITRSV) in Ploieşti. Im ganzen Land gibt es 28 Millionen Hektar, die der Spezies zur Verfügung stehen, also Platz für 2800 bis 4000 Bären, je nach Empfehlung verschiedener Experten. Tatsächlich wurden in Rumänien etwa 6000 Bären gezählt.

Weil Holzfäller und Touristen zunehmend in den Lebensraum des Bären vordringen, aber auch wegen des gezielten Fütterns in Touristenzentren als Attraktion, gewöhnt sich dieser an den Menschen. Als Folge dringen Bären in bewohnte Gebiete ein, wobei es immer wieder zu Zwischenfällen kommt. 2012 wurden 35 Fälle registriert, in denen Bären in den Touristenort Buşteni vorgedrungen waren.

Vier Angriffe von Bären auf Menschen gab es September 2012 in Argeş und Dâmboviţa, in zwei davon war der Bär tollwütig. In einem Fall waren die Opfer an einer Jagd beteiligt, im anderen wurde der Bär von seinem späteren Opfer mit einer Schlingfalle gefangen. Einen Bärenüberschuss gibt es vor allem im Kreis Prahova. 2012 wurden 33 Bären aus Sinaia in den Kreis Argeş transferiert. Die Ansiedlung von Bären im europäischen Ausland ist derzeit nicht möglich. Zum einen verhindern dies EU-Normen, zum andern erklärte sich kein einziges EU-Land zur Aufnahme bereit.