Bauruinen und Geschäftsmöglichkeiten

Was im Verwaltungszentrum von Reschitza so zum Verkauf angeboten wird

Reschitza – Das „Semenic“-Hotel, gegenüber von Rathaus, Kreisratsgebäude und Präfektur im Verwaltungszentrum von Reschitza, ein 250-Betten-Hotel, steht nach wie vor zum Verkauf. Die Firmengruppe des umstrittenen Geschäftsmanns Gruia Stoica will dafür 1,250 Millionen Euro haben. Da das seit mehr als einem Jahrzehnt aufgegebene Gebäude in einem immer schlimmeren Bauzustand ist – man kann schon mit freiem Auge die Folgen des Eindringens von Regenwasser durch das Flachdach und andere Nachlässigkeitsfolgen an der Bausubstanz ausmachen - und zudem mit allerhand Schulden belastet ist, dürfte kaum noch jemand zugreifen. Trotz der idealen Lage mitten im Stadtzen-trum.

Das Rathaus Reschitza hätte das über 50-jährige Gebäude gern zu einem angemessenen Preis erstanden, um nach einer Grundrenovierung darin seine diversen Dienstleistungsabteilungen zu konzentrieren (die über die ganze Stadt verstreut sind). Da aber der Besitzer am festgelegten, übertrieben hochgeschraubten Preis festhält, orientiert sich die Stadt um und sucht weiter.

Überraschenderweise melden die Immobilienmakler ein weiteres Gebäude in der Nähe des Reschitzaer Verwaltungszentrums zum Verkauf an: den Sitz der Kreisfiliale der Handelsbank BCR-Erste. Der geforderte Preis ist vergleichbar: 1,255 Millionen Euro für den Neubau von nach der Wende. Man rätselt in der Reschitzaer Öffentlichkeit, ob es eine Option des Besitzers sei, zu verkaufen und nicht mehr zu vermieten? Fakt sei, sagen die Immobilienmakler, dass durch den raschen Übergang der Kunden vom Schalter-Anstehen zum Online-Arbeiten immer weniger Bankkunden direkt an die Bankschalter gehen. Zudem erschwere das seit Ausbruch der Corona-Pandemie von BCR geforderte vorherige telefonische Vereinbaren eines Termins den Direktkontakt, meinen die Kunden – auch wenn, andrerseits, die Wartezeiten in der Bank jetzt tatsächlich wegfallen. Aber vielleicht geht es auch bloß darum, in einem kleineren und günstigeren Sitz umzuziehen – etwa wie es vor einiger Zeit in Reschitza die Filiale der Versicherungsgesellschaft Asirom/Wiener Städtische gemacht hat.