Beispielgebend: Publikationen der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften

Die vielseitigen Jahresendausgaben, die in unserer Redaktion eintrafen, in einer Übersicht (I)

Kurz vor und nach der Jahreswende, trafen die Publikationen der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Deutschland, in unserer Redaktion und beim Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt ein, wo diese von interessierten Lesern eingesehen werden können. Wie jedes Mal, verzeichnet man dabei den reichen und informativen Inhalt, die Dokumentationen zur Geschichte der jeweiligen Ortschaften. Hervorzuheben sind dabei die Berichte aus der Heimat, über die hier stattgefundenen Transformationen, den Problemen mit denen man sich vor Ort konfrontiert sieht. Beispielgebend können die Publikationen der Burzenländer HOGs durch Inhalt und Gestaltung betrachtet werden  Die von unserer Wochenschrift vorgenommene Vorstellung dieser Publikationen, die immer reicher auch an Seitenzahl und besserer Druckqualität werden, soll auch anregend wirken für diejenigen Leser, die nicht in Besitz dieser Publikationen gelangen, und sie somit leihen oder  beantragen können, um bestimmte Materialien einzusehen.

„Briefe aus Brenndorf“
(39. Jahrgang, 78. Folge, Weihnachten 2014)

Schon das Titelblatt, das eine Ansicht der Brenndörfer Zuckerfabrik bietet, führt einen in einen Teil der Gemeindegeschichte ein. Eine diesbezüglich ausführliche Dokumentation zur 125-jährigen Geschichte dieses Betriebes bietet Dr. Volker Wollmann. Eine informative Dokumentation bietet anschließend Siegbert Bruss über die in Bad Kissingen stattgefundene Tagung zum Thema „Wege der Zusammenarbeit zwischen den ausgewanderten Siebenbürger Sachsen und der Heimatgemeinde: Kommunalverwaltung, Kirche und Diakonie, Forum“. Die Stellungnahmen machten auf verschiedene Aspekte in den Heimatgemeinden aufmerksam, wie die Bedeutung der guten  Zusammenarbeit dieser mit den Heimatortsgemeinschaften in Deutschland, was immer von den Teilnehmern unterstrichen wurde.

In seiner Weihnachtsbotschaft geht Pfarrer Helmut Kramer von den bewegten Tagen im Dezember 1989 aus, die zur politischen Wende führten. Eine ausführliche Ehrung wird  Otto Gliebe, anlässlich seines 80. Geburtstages gewidmet. Er war der Gründungsvorsitzende der Dorfgemeinschaft der Brenndörfer 1976 in Deutschland. Für seine Verdienste wurde ihm das Goldene Ehrenwappen des HOG-Verbandes verliehen, seit 2003 ist er zum Ehrenvorsitzenden der Dorfgemeinschaft der Brenndörfer gewählt. Aus der Heimat erfahren die Brenndörfer, dass da nun auch der Kirchturm renoviert wird, wobei ein Dankesgottesdienst am 26. Juli 2015 geplant ist. Nach dem Beispiel von anderen Burzenländer Gemeinden, wird für August 2016 oder 2017, ein großes Begegnungsfest in Brenndorf geplant. Kurator Manfred Copony berichtet über in Brenndorf stattgefundene Veranstaltungen wie  der Feier des Gottesdienstes am Pfingstmontag, dem Tag des offenen Denkmals am 13. September, des Martinstages, des Gedenkens am Totensonntag, der Adventsfeier im Pfarrhaus. Ausführliche Informationen erhält man auch über das Brenndörfer Regionaltreffen in Garching  und der Beteiligung einer eigenen Trachtengruppe beim Aufmarsch am Heimattag in Dinkelsbühl. Weitere Berichte von Treffen und Begegnungen, die aktuellen Informationen  über Familenereignisse und Glückwünsche, runden den Inhalt der Ausgabe des Heimatblattes ab, das nun in einer Auflage von 700 Stück gedruckt wird.

„Wir Heldsdörfer“
(Ausgabe Nr.111,Weihnachten 2014)

Nachbarvater Thomas Georg Nikolaus bietet in seinem Vorwort zu dieser Ausgabe des „Brief(es) unserer Heimatgemeinschaft“ eine kurze Rückschau auf 2014 und Vorschau auf dieses Jahr. „All dieses deutet auf ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl hin. Ich hoffe, dass dies auch weiterhin so bleibt“ vermerkt er. Dabei erwähnt der Autor auch den neu gegründeten „Förderverein Heldsdorf e.V.“ der nicht als Konkurrenz zur Heimatortsgemeinschaft Heldsdorf betrachtet werden soll. Dieser verfolgt aber zum Teil gleiche Ziele, ergänzt die Arbeit der HOG und „wird durch eine Bündelung der Kräfte, unserem Ziel des Erhalts und der Festigung der Gemeinschaft aller Heldsdörfer hier in Deutschland und in der alten Heimat dienen“. Auch richtet der Vorstand einen Aufruf an Trachtenkenner, die Details über die Heldsdörfer Tracht, nicht nur der Festtracht geben können, sich bei diesem, bis Ende März 2015 zu melden. Ziel ist,  dass der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland  eine möglichst vollständige Dokumentation  aller siebenbürgischer Trachten aus jeder Gemeinde erstellen möchte, die in eine zugängliche Datenbank aufgenommen werden sollen.

Die sehr inhaltsreiche Ausgabe – 80 Seiten – umfasst mehrere ansprechende Materialien. Karl Heinz Brenndörfer bietet eine ausführliche aktuelle Dokumentation  über Heldsdorf, reich illustriert mit Karten und Fotos über Straßen, Prachtbauten, verschiedenen Gemeindeveranstaltungen, Heldenfriedhof, Solaranlage. Gleicher Autor bezieht sich auf Ursachen und Beginn des Ersten Weltkrieges, auf die vor 90 Jahren stattgefundene Einweihung des Grabmahles von Johann Lucas Hedwig auf dem Innerstädtischen Friedhof von Kronstadt. Heiner Depner, erster stellvertretender Vorsitzender HOG, der auch die Redaktion der Publikation mit viel Kompetenz sichert, berichtet ausführlich  über die im Sommer anlässlich eines Aufenthaltes in Heldsdorf vorgenommene Einrichtung des Archiv im Pfarrhaus, stellt eine Verkaufsaktion zugunsten des Archivs vor, durch die man gegen geringes Entgelt in Besitz ehemaliger Publikation über die Gemeinde kommen kann. Sehr ansprechend ist auch der Reisebericht von Ines Fucker, die nach 22 Jahren zum ersten Mal wieder nach Siebenbürgen reiste und aus heutiger Sicht Land und Leute vorstellt. Hartfried Depner, bewährter, langjähriger Dirigent und Musikpädagoge, spricht ein inniges „Dankeschön der Heldsdörfer Sänger“ im Auftrag des Männerchores aus. Mehrere Berichte von Klassentreffen, Geburtstagsfeiern, Goldener Konfirmation, Familiennachrichten und  Glückwünsche ergänzen  auch diese Ausgabe der Publikation.

„Neustädter Nachrichten“
(Nr. 205, Jahrgang 57, Winter 2014)

Dieser Ausgabe der „Neustädter Nachrichten“ ist als Beilage auch die „Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien“ mit der „Karpatenrundschau“ Nr, 46/20. November 2014 beigelegt, in der auf den Seiten 1 – 3 ein ausführlicher Bericht über Neustadt zu lesen ist. Darauf macht der Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft Neustadt in Deutschland, Nachbarvater Helfried Götz, aufmerksam. Er bezieht sich auch auf die Illustration des Titelblattes dieser Ausgabe, die das Gedenkluster zur Ehrung der Gefallenen im Ersten Weltkrieg zeigt, und in der Kirche von Neustadt zu bewundern ist. Als wichtig, erwähnt er auch die Einladung zum 16. Neustädter Treffen das vom 26. - 28. Juni l.J. in Friedrichroda stattfindet. Das ausführliche und inhaltsreiche Programm ist im Inneren der Publikation einzusehen. Bei diesem Anlass finden auch Neuwahlen für den Vorstand statt, wobei Helfried Götz ein Appell an die Neustädter richtet, Vorschläge für die Vorstandmitglieder einzureichen, die ihre Bereitschaft zeigen, eine dynamische Tätigkeit durchzuführen. Auch kündigt er an, sich für die nächste Amtsperiode nur noch als stellvertretender Vorsitzender zur Wahl zu stellen.

Es bleibt zu hoffen, dass der neue Vorstand sich dann ebenso tatkräftig in die Organisierung der Begegnungen der Neustädter einsetzt, wie es Helfried Götz  bei den in Neustadt organisierten Treffen, dem Heimatort der Eltern und Großeltern getan hat. Dies ist aus den reich illustrierten Berichten dieser Ausgabe und Meinungen, von Beate Schramm, Gerda Wagner und Hildegard Zintz zu entnehmen. „Zuerst sage ich DANKE unseren Organisatoren des Festes, Renate und Helfried Götz, und all den vielen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen dieses Begegnungsfestes beigetragen haben“ schreibt Gerda Wagner.

Eingeleitet wird die Ausgabe mit einem historischen Beitrag zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges von Karl Heinz Brenndörfer und alten Illustrationen, sowie einem ergreifenden Brief eines später Gefallen an seine Eltern.
Sehr ansprechend ist der ausführliche Bildbericht über die Fahrradtour, die am 19, Juli 2014 Harald Zacker  und sein Freund Jonny in Deutschland angetreten haben und die bis in den Heimatort Neustadt führte. Weitere Berichte und Informationen kennzeichnen die sehr ansprechende Ausgabe.

(Fortsetzung folgt)