Berglanddeutsche feierten 28.Heimattag

Kulturdekade wird mit Einschränkungen fortgesetzt

DFBB-Vorsitzender Erwin Țigla überreicht Bischof Josef eine Skulptur zum Jubiläumsjahr „250 Jahre Reschitzaer Industrie“. Foto: Astrid Weisz

Ferdinandsberg – Der 28. Heimattag der Banater Berglanddeutschen fand am Sonntag in Ferdinandsberg/Oțelu Roșu statt. Wegen des hohen Infektionsrisikos beschränkten sich die Veranstalter, der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“, das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen, das römisch-katholische Bistum Temeswar und die Pfarrei Ferdinandsberg, auf einen bischöflichen Festgottesdienst und eine Kunstausstellung. Die deutsche Heimatmesse zelebrierte S.E. Josef Pál, Bischof der Diözese Temeswar, nebst Ortspfarrer Călin Ciocean und Bischofssekretär László Bakó. In seiner Predigt hob der Bischof besonders Aspekte des Sonntagsevangeliums hervor, lobte aber auch das Bestreben der Berglanddeutschen, an erster Stelle deren Vorsitzenden, Erwin Josef Țigla, die Kultur und den Glauben der Deutschen in der Region stets in Zusammenhalt mit der hier lebenden Mehrheitsbevölkerung und den anderen Minderheiten, auch unter so schwierigen Bedingungen zu pflegen und zu leben. Er regte die Festgemeinde an, sich mehr auf die geistigen Werte und „das Erben des ewigen Lebens“ zu fokussieren, als an Materiellem festzuhalten. In die Gebete wurde sowohl die anwesende kleine Festgemeinde eingeschlossen, als auch die ausgewanderten Berglanddeutschen und jene, die dem Fest aus gesundheitlichen Gründen fernbleiben mussten; das Vater Unser wurde auf Deutsch, Rumänisch und Ungarisch als Zeichen der Verbundenheit im Glauben gebetet. Am Ende der Messe ergriff auch der DFBB-Vorsitzende Erwin Josef }igla das Wort, um sich zu bedanken, aber auch, um den Priestern und dem aus Ferndinandsberg stammenden Archivar der Diözese, Claudiu Călin (der auch ministriert hat), Gedenkmedaillen des Jubiläumsjahrs „250 Jahre Industriestadt Reschitza“ zu überreichen.

Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst gab es die Möglichkeit, in der eigens dafür mit Paneelen ausgestatteten Doppelgarage der Pfarrei, die umfangreiche Kunstausstellung „Reschitza - 250 Jahre Industriegeschichte“, mit Malereien Reschitzaer und Banater Künstlerinnen und Künstler (Gustav Hlinka und Viorica Ana Farkas aus Reschitza wohnten der Vernissage bei und erklärten den neugierigen Besuchern die teils sehr aufschlussreichen Motive) zu besichtigen und sich auch über die immer kleiner werdende Gemeinschaft der Deutschen in Ferdinandsberg zu unterhalten. Debattiert wurde die Auflösung des Ortsforums, dessen Sitz zu unterhalten wohl von Jahr zu Jahr schwieriger sei, teils weil es keine Mitglieder, noch weniger Einnahmen und auch kaum Aktivität im Verein gäbe. DFBB-Vorsitzender }igla lehnt jedoch konkrete Schritte in diesem Sinn ab. Auf die traditionellen Musik- und Tanzvorführungen wurde wegen der Restriktionen und zur Sicherheit der Gemeinschaft in diesem Jahr bei den meisten Veranstaltungen der 31. Deutschen Kulturdekade im Banater Bergland verzichtet.