Bildhauer Eugen Petri „versteht es, zu schenken“

Wandernde Sammelausstellung eines lehrenden Künstlers aus Ploiești

Das ist die abstrakte Handschrift, die sich wie ein roter Faden durch die Wander-Ausstellung überwiegend hellfarbiger Skulpturen aus der Werkstatt und Sammlung von Eugen Petri zieht. Foto: Klaus Philippi

Hermannstadt – Trotz ihrer Abstraktheit ausdrucksstark sind alle bronzenen Skulpturen der Werkstatt von Ion Mândrescu aus Suceava, die unlängst bis Mitte Oktober im Brukenthalpalais am Großen Ring/Pia]a Mare ausgestellt waren. Bildhauer stämmigen Körperbaus neigen bei ihrer Arbeit auch nicht eben von ungefähr zum Handfesten. Im Nachhinein möchte man gerne interpretieren, dass Ion Mândrescu als Gast in Hermannstadt/Sibiu künstlerisch bildend nicht zu übertreffen ist. Aber es geht noch besser, wie Dr. Alexandru Chituță Dienstagnachmittag, am 18. Oktober, unter der gnädigen Herbstsonne über dem Innenhof des Brukenthalmuseums sich selbst und dem Stammpublikum freundlich einschärfte: „Petri & Friends“ wäre „die Skulptur-Ausstellung des Jahres“, urteilte der einen Monat zuvor interimistisch beauftragte Museumsdirektor. Sie setzt genau dort an, wo zuvor auch schon Ion Mândrescu bemerkte, dass Constantin Brâncu{i „keine außerordentlichen Werke kreieren hätte können, hätte er das Figurative nicht beherrscht.“ Das nimmt auch Bildhauer Eugen Petri (Jahrgang 1958), Träger eines Vollbartes auf sonnengegerbtem Gesicht und zweier großer fleischiger Hände, sich seit jeher tiefernst zu Herzen. 1977 verließ er Hermannstadt, seinen Geburtsort, als Abiturient des Kunstgymnasiums, und 1989 die Bukarester Akademie der Künste als diplomierter Bildhauer. Seit 1993 unterrichtet er am Kunstgymnasium Ploiești. Und doch war es für ihn höchste Zeit geworden, zum ersten Mal nirgendwo sonst als in seiner Heimatstadt auszustellen. Die Ausstellung von zehn Werken seiner eigenen Werkstatt und weiteren 27 Skulpturen, die ihm Branchen-Freunde geschenkt haben, schließt Samstag, am 3. Dezember.

Tatsächlich sehr weit über die Erde gespannt ist der Freundeskreis von Eugen Petri, dem Koordinator des Internationalen Skulptur-Symposiums Karansebesch. Dr. Alexandru Chituță lobt ihn zurecht als einen „unternehmerischen Künstler“. Ahmad Solimani (Iran), Andre Naegelen (Frankreich), Cenrique Valdez, Emiliano Rodrigo Sacco (beide Argentinien), Ciprian Hopirtean (Griechenland und Rumänien), Giorgie Cpajak (Serbien), Jasem Shuman (Palästina), Javier Astorga (Mexiko), Jiang Chu (China), Kamen Tanev (Bulgarien), Klaus Hunsiker (Deutschland), Maxim Dumitraș, Mihai Docea, Niu Herișanu, Petre Virgiliu Mogoșanu, Nicolae Răzvan Mincu, Daniel Dan (alle sechs Rumänien), Samia Monsef (Ägypten), Sergej Oleshko (Ukraine), Thierry Ferreira (Portugal), Biao Wang (Taiwan) und Shlomo Katz (Israel) stecken als Mit-Autoren den Parcours der Wander-Expo „Petri & Friends“ ab.

Großwardein/Oradea soll noch vor Jahresende ebenso in ihren Genuss kommen. „Hinter jedem einzelnen dieser Werke verbirgt sich etwas Symbolisches“, bemerkte Mihai Iancovescu Rudeanu, Steinrestaurator vom Team des Brukenthalmuseums und Kurator der Wanderausstellung in Hermannstadt.