Börse schwächelt unter Leitzinserhöhung, ASF sorgt für mehr Transparenz und US-Dollar knackt Rekorde

Die erste volle Handelswoche im Juli verlief nicht ganz so gut für die rumänische Börse. Die Indizes verloren im Durchschnitt 0,77 Prozent, wobei der Finanzwerte-Index BET-FI mit seinem Wochengewinn von 2,4 Prozent den Durchschnitt rettete. Der Marktindex BET ging um knapp ein Prozent zurück auf 12.252,06 Punkte. Der BETPlus folgte mit einem Minus von 0,96 Prozent auf 1828,20. Der erwähnte Finanzwerte-Index stieg über seine nächste Schwelle auf 51.291,33 Punkte und der ROTX konnte seine Schwelle bei 27.000 Punkten halten trotz einer Wochenperformance von minus 1,6 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG knickte mit minus 2,66 Prozent indes etwas ein und entfernte sich von der 1000-Punkte-Marke.

Umsatz wahrscheinlich von Leitzinserhöhung belastet

Der Umsatz brach im Vergleich zur Vorwoche ein, da kein Sonderdeal mehr zustande kam. Dazu wird auch die meist umsatzschwache Sommerzeit beigetragen haben und wahrscheinlich die überraschende Leitzinsanhebung der rumänischen Notenbank BNR um einen ganzen Prozentpunkt auf 4,75 Prozent. In der vergangenen Woche wurden nur noch knapp 240 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt, 69 Prozent weniger als noch in der Woche zuvor. Nur wenig mehr als ein Fünftel davon entfiel auf den Handel mit Aktien des Mineralölkonzerns OMV Petrom (SNP, 0,465 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), die es auf ein Volumen von 49,2 Millionen Lei brachten. Ein wenig mehr als die Hälfte schaffte der sonstige Umsatz-Platzhirsch Banca Transilvania (TLV, 2,33 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit seinem Wochenumsatz von 25,5 Millionen Lei. An dritter Stelle stand der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 45,5 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) mit einem Umsatzvolumen in Höhe von 15 Millionen Lei. Diese Aktien gehörten mit ihrem Wochenminus von 10,6 Prozent übrigens zu den größten Verlierern der Woche. Am vergangenen Donnerstag wurde bekannt, dass sich die Übernahme der Exxon-Anteile an den Schürfrechten im Schwarzen Meer verzögern. 

Nebst Romgaz verzeichneten noch das Chemiewerk Sinteza (STZ, 0,36 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8) und das Bauunternehmen COMCM Constanța (CMCM, 0,189 Lei, ISIN ROCMCMACNOR0) Verluste von jeweils gut über 14 Prozent. Getoppt wurden sie alle vom Kabelhersteller ROMCAB (MCAB, 0,165 Lei, ISIN ROMCABACNOR7) mit einem Kursrückgang von 15,2 Prozent. 

Andererseits verbuchte ein anderes Chemiewerk – Carbochim (CBC, 33,8 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) – den Rekord beim Wochenwachstum in der vergangenen Woche mit knapp 15 Prozent. Darunter lagen noch der Hotelbetreiber SIF Hoteluri (CAOR, 2,1 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) mit seinem Wochenplus von 14,74 Prozent und die Investmentgesellschaft SIF Muntenia (SIF4, 1,5 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6), deren Aktien 12,78 Prozent zulegten, nachdem die rumänische Finanzaufsicht ASF dem Rückkauf von 3 Prozent der am Markt im Umlauf befindlichen Aktien zustimmte. In der vorigen Handelswoche gab es 22 Gewinner und 40 Verlierer.

Finanzaufsicht sorgt für mehr Transparenz

Auch sonst sorgte ASF in der vergangenen Woche für etwas frischen Wind am Kapitalmarkt. So sollen, laut einer Verordnung der Finanzaufsicht, die Verwalter von Rentenfonds nunmehr monatlich ihre Portfolios offenlegen, sodass mehr Transparenz geschaffen werden soll. Bislang mussten sie das quartalsweise tun. Weniger wichtig für den Kapitalmarkt ist indes die Offenlegung der Gehälter der Fondsverwalter in den Jahresberichten. Den privat verwalteten rumänischen Rentenfonds, die sogenannte zweite Säule des rumänischen Rentensystems und die komplementär zur gesetzlichen und staatlich verwalteten Rentenversicherung funktionieren, werden monatlich etwa 850 Millionen Lei zugeführt.

Devisen

Der US-Dollar erreichte in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch gegenüber dem rumänischen Leu. Am Dienstag stieg die nordamerikanische Leitwährung zum ersten Mal über 4,8 Lei. Der vorherige Höchstwert wurde vor nur zwei Monaten erreicht, als der US-Dollar über 4,7 Lei schloss. Gleichzeitig erreichte der Euro einen neuen Tiefststand zum US-Dollar vor dem Hintergrund zunehmender Inflationsängste in Europa bei gleichzeitig steigenden Renditen amerikanischer Anleihen durch die Zinserhebungen der US-amerikanischen Notenbank. Auf Wochensicht kletterte die amerikanische Leitwährung um 3,33 Prozent und setzte zum Schluss noch einen mächtig drauf: Am Freitag schoss der US-Dollar auf 4,8858 Lei und startete mit diesem Stand in diese Woche. Der Euro hingegen schwächelte ganz leicht gegenüber dem rumänischen Leu und startete gestern bei 4,9439 Lei in die neue Woche – um 0,045 Prozent niedriger als noch eine Woche zuvor.


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