Bürger fordert Kreisrat heraus

Einmal mehr geht es um den katastrophalen Zustand einer Kreisstraße

Reschitza – Ioan Bunei, ein etwa 45-jähriger Bürger aus einer Ortschaft an der Kreisstraße 572, die Orawitza mit Berzovia verbindet, sorgte auf der wegen der Urlaubssaison vorverlegten Juli-Tagung des Kreisrats für einige Aufregung. Er machte von seinem Bürgerrecht Gebrauch und meldete sich bei „Allfälliges“ zu Wort, um den praktisch unzulässigen Zustand dieser Kreisstraße zu schildern und die Kreisratsmitglieder wachzurütteln: es muss auch etwas für die abgelegenen Ortschaften getan werden, wenn für das Stoppen von deren Entsiedlung zumindest der politische Wille existieren sollte.

„Ihnen liegt meinerseits eine Petition vor! Ich war in Temeswar und habe mit Herrn Maxim (nota bene: dem Leiter der Regionalen Entwicklungsagentur ADR Vest) über dieses Thema gesprochen. Ich habe Herrn Direktor Ştika (von der Straßenbauabteilung des Kreisrats Karasch-Severin) mehr-mals gesprochen. Bei all meinem Bedauern: Seit 20 Jahren sitzen Sie da und tun nichts für diese Kreisstraße, ja Sie haben keinen Finger für den gesamten Raum, der an dieser Straße liegt, gerührt! Zu Ihrer Information: es handelt sich nicht um irgendein Randgebiet des Landkreises! Sie verantworten für die Sicherung des Verkehrs in diesem Raum! Wie Sie wissen sollten, gibt es seit Kurzem auch keinen Eisenbahnverkehr mehr, weil die Zugverbindung Orawitza-Bersovia eingestellt ist! Sie haben einen Raum geschaffen, wo Sie die Menschen isoliert haben! Die einzige Brücke, jene bei der Einfahrt nach Surduc, ist halb verfallen! Keinen Finger haben Sie gerührt, um die Sicherheit der Brücke zu gewährleisten, obwohl ich den Herrn Direktor [tika sofort informiert hatte! Ich bin sogar überzeugt, dass noch niemand nachsehen war, wie es um die Brücke steht! Meine Damen und Herren, mit so einer Haltung verdienen Sie nie und nimmer, wiedergewählt zu werden!“

Der wie immer phlegmatische Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD) antwortete, dass es ein Projekt zur Modernisierung der Kreisstraße DJ 572 ab Comorâşte nach Berzovia gäbe, das beim Landesprogramm für Regionalentwicklung (POR) in Bukarest eingereicht, aber noch nicht beschieden sei. Man erwarte dessen Unterzeichnung.

Ioan Bunei gab sich damit nicht zufrieden: „Warum glauben Sie wohl, dass ich zu Ihnen gekommen bin? Da liegt der Tote in seiner Lade bereits auf dem Tisch und wird beweint: ich scheine Ihnen wohl nicht glaubhaft genug?! Wenn in jenem Raum ein Haus in Flammen aufgeht, brennt das ganz Dorf ab! Keine Feuerwehr kommt dort noch beizeiten hin. Ich habe erfahren vom Herrn Maxim, dass das von Ihnen angesprochene Projekt in der „Reserve“ liege. Erklären Sie mir bitte, was ich darunter verstehen soll? Ich lade Sie ein, erst mal auf der bewussten Straße Probe zu fahren, für die Sie alle verantworten! Dann erleben Sie mit eigenem Auto, wie es ist, ins Abseits gedrängt zu werden!“

Der Mann wurde mit einem Versprechen abgefertigt: Bis das EU-Geld eintrudelt, mit dem POR finanziert wird, sollen an der DJ 572 Löcher gestopft werden. „Wir werden Geld bereitstellen für die Sommerinstandhaltung der Straße sowie für die Reparatur der Brücke vor Surduc“, versprach Hurduzeu.