Bürgermeisterkandidat Fritz stellt Stadtteil-Strategie vor

Amtsinhaber nur mit Innenstadt und Soarelui-Viertel beschäftigt

Temeswar (ADZ) - Der Temeswarer USR-PLUS-Bürgermeisterkandidat Dominic Samuel hat am Mittwoch seine Pläne zur Erneuerung der einzelnen Stadtteile bekannt gegeben und dabei erneut die Verwaltung des amtierenden Bürgermeisters Nicolae Robu kritisiert. Dieser habe sich allein auf die Innenstadt und auf das Soarelui-Viertel konzentriert und alle anderen Stadtteile vernachlässigt, sagte Fritz. Die Investitionspolitik der gegenwärtigen Administration habe wichtige und große Viertel der Stadt einfach diskriminiert, einem solchen Zustand müsse schleunigst ein Ende gesetzt werden. Die Stadt Temeswar lebe durch ihre Stadtteile; jedes Viertel habe seine eigene Geschichte und seinen eigenen Charakter, sie dürften von der Stadtverwaltung nicht weiterhin ignoriert werden. Es gäbe in den einzelnen Stadtteilen nicht genügend Kindergärten, die öffentliche Beleuchtung sei durchaus mangelhaft, die Gehsteige größtenteils in unbrauchbarem Zustand. Eine starke Stadt bedürfe jedoch gut entwickelter Stadtteile, so Fritz bei seiner im Dacia-Viertel im Freien organisierten Pressekonferenz.

Auf drei Säulen beruhe die Strategie des Bürgermeisterkandidaten. Zunächst müsse die Verwaltung auf Stadtteil-Ebene organisiert werden, ein in der Bundesrepublik Deutschland gebrauchtes Modell der Ortsteil-Verwaltung könne relativ einfach eingeführt werden und habe den Vorteil der besonderen Bürgernähe. So könne das Bürgermeisteramt viel besser die Bedürfnisse der Bürger in den einzelnen Stadtteilen kennenlernen und entsprechende Pläne umsetzen. Die seinerzeit von Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu ins Leben gerufenen Stadtteil-Räte mit beratender Funktion, auf die Robu gänzlich verzichtet hat, müssten wieder eine Rolle spielen.

In zweiter Linie müsse man mindestens drei Bürgerbüros der Stadtverwaltung eröffnen, wo die Temeswarer alle Papiere beantragen und bekommen, damit ihnen der Weg ins Rathaus erspart bleibe. Ferner wolle Fritz etwa fünf Prozent der für Investitionen zur Verfügung stehenden jährlichen Summe direkt für die Vorhaben und Wünsche der Bürger bereitstellen. Das in Klausenburg/Cluj-Napoca praktizierte Modell des Bürgerhaushaltes solle auch in Temeswar zum Einsatz kommen. Jeder Stadtteil solle seinen eigenen Entwicklungsplan bekommen, damit auch jedes Viertel im 21. Jahrhundert ankommt und eine minimale Lebensqualität hergestellt wird. Es gäbe zu große Unterschiede zwischen den Stadtteilen, man müsse diese abbauen, zumindest aus dem Grund, dass die Bürger, egal in welchem Viertel sie wohnen, gleich hohe Lokalsteuern zu entrichten haben. Das bedeute, dass das gleiche Niveau der öffentlichen Dienstleistungen und der Lebensqualität zu gewährleisten sei. Letztendlich wolle Fritz als Bürgermeister von Temeswar dafür sorgen, dass in den einzelnen Stadtteilen mehr Möglichkeiten für Freizeit, Erholung und Unterhaltung entstehen.