Bukarester Börse schließt März mit leichten Gewinnen ab, Druck auf Energie-Aktien wächst

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarest schloss die letzte Handelswoche recht freundlich, doch der Umsatz sackte ein: Das Minus betrug 18 Prozent zur Vorwoche. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 200,26 Millionen Lei (43,02 Millionen Euro) mit Aktien umgesetzt. Das macht einen Tagesdurchschnitt von 40,05 Millionen Lei oder 8,6 Millionen Euro. Doch am vergangenen Freitag wurden nur noch 5 Millionen Lei (1,07 Millionen Euro) umgesetzt – ein Bruchteil des sonst üblichen Tagesumsatzes. Die höchsten Umsätze wurden mit Aktien der Investmentgesellschafts SIF Oltenia (SIF5, 2,2 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) erzielt: 61,1 Millionen Lei. An zweiter Stelle standen die Aktien der Banca Transilvania (TLV, Lei, 2,62 ISIN ROTLVAACNOR1), mit einem Anteil von 13,3 Prozent vom Gesamtumsatz.

In der vergangenen Woche schlossen 37 Emittenten mit Kursgewinnen ab, 32 verloren an Wert. Die Marktkapitalisierung ging dennoch um 0,09 Prozent zurück auf 181,48 Milliarden Lei, umgerechnet 38,97 Milliarden Euro. Mit einem Wochenplus von 14,46 Prozent steht das Chemiewerk Carbochim (CBC, 9,5 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) an erster Stelle, gefolgt vom Aluminiumwerk Alro (ALR, 3,8 Lei, ISIN ROALROACNOR0) mit einem Plus von 12,43 Prozent. Am anderen Ende der Skala stehen Arm˛tura (ARM, 1,6 Lei, ISIN ROARMAACNOR7) und Farmaceutica Remedia (RMAH, 0,38 Lei, ISIN RORMAHACNOR2) mit minus 13,5 Prozent, beziehungsweise minus 13,6 Prozent.

Der März im Rückblick

Insgesamt war es ein recht guter Monat für die Bukarester Wertpapierbörse. Die meisten Indizes konnten zulegen, der Durchschnitt lag bei 1,6 Prozent. Allerdings wurde er gehörig von der negativen Entwicklung des BET-FI verhagelt, der im Laufe des Monats März 1222,9 Punkte (2,91 Prozent) verlor und damit in Richtung 40.000 Punkte schlitterte. Der Hauptindex, der BET, legte im selben Zeitrahmen 3,1 Prozent zu und festigte seine Position jenseits von 8500 Punkten. Der BETPlus zog mit einem Plus von drei Prozent nach. Das beste Monatsergebnis erreichte der ROTX-Index mit einem Plus von 3,24 Prozent. Allerdings reichten die 563,42 Punkte nicht, die 18.000-Punkte-Hürse dauerhaft zu überwinden. 1,54 Prozent betrug schließlich das Plus im März für den Energiewerte-Index BET-NG. Und damit kommen wir zum nächsten Thema dieses Börsenberichtes.

Regungen im Energiesegment

Das Energiesegment (BET-NG) geriet etwas in Aufruhr in der letzten Märzwoche. Der nationale Stromversorger Transelectrica (TEL, 23,5 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) hat die Aktionäre für den 30. April eingeladen, um darüber zu entscheiden, wie mit dem Finanzverlust von 47,94 Millionen Lei umzugehen ist. Das als unerwartet schlecht dargestellte Ergebnis ist vor allem auf eine Strafnachzahlung in Höhe von 99 Millionen Lei zurückzuführen, die die Regulierungsbehörde ANRE 2017 festgelegt hatte. Eine Finanzprüfung für die Zeit von 2005 bis 2017 hatte Gewinnsteuer- und Mehrwertsteuer-Nachzahlungen zutage gebracht. Der Stromversorger plant im laufenden Geschäftsjahr 2,8 Milliarden Lei Umsatz zu erzielen, das wären 8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Gewinn wird mit 73 Millionen Lei beziffert. Auch ist nicht mit einer Dividendenauszahlung 2018 zu rechnen. Die Aktie verlor auf Wochensicht 1,67 Prozent.

Andererseits sträubt sich der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 37,75 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) gegen die erneute Auszahlung von 90 Prozent des Vorjahresgewinns, wie vom Hauptaktionär, dem Staat, gefordert. Die Ausbezahlung eines solch hohen Anteils vom historischen Profit des Vorjahres (1,8 Milliarden Lei) würde die Investitionen gefährden, ließ das Unternehmen wissen. Beim aktuellen Aktienkurs würde die Dividendenrendite bei etwa 11 Prozent liegen. Der Staat – an Romgaz mit 70 Prozent beteiligt – fordert von den staatlich gehaltenen Unternehmen wie auch im Vorjahr 90 Prozent des Jahresüberschusses als Dividenden auszuschütten.

Devisen

Leichte Entspannung herrschte am Devisenmarkt für den rumänischen Leu in der letzten Märzwoche. Die Landeswährung Rumäniens konnten gegenüber beiden Leitwährungen einiges wieder einholen, nämlich ziemlich genau jeweils 0,16 Prozent. Für das Verhältnis zum Euro bedeutet dies ein Verlust von 0,0075 Lei, zum US-Dollar waren dies 0,0062 Lei. Damit hat sich nicht viel geändert, beide Leitwährungen sind immer noch recht teuer im Verhältnis zum Leu. Der Euro lag Anfang der Woche bei 4,6576 Lei, während ein US-Dollar bei 3,7779 Lei bewertet wurde.

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