Das 2012 meist besuchte Museum

Törzburg hat ein modernes Management

Foto: Hans Butmaloiu

Kronstadt -  Ludwig der Große, von Gottes Gnaden König von Ungarn, gab am 19. November 1377 den Bewohnern von Kronstadt/Braşov die Genehmigung, auf dem Dietrichstein am Berg Königstein eine Grenz- und Zollburg zu bauen: Promiserunt novum castrum in lapide Tydrici edificare.

In den seit damals verstrichenen Jahrhunderten, wurde die Burg ausgebaut, umgebaut, belagert und auch beschossen, ja einmal flog sogar der Pulverturm in die Luft, weil sich das Schießpulver selbst entzündete. Neben diesen geschichtlichen Daten erfahren die Besucher der ehemaligen Zollfestung auch den lokalen Humbug über die Verbindung zu der Romanfigur von Bram Stoker, dem Grafen Dracula.

Der 26. Mai 2006 war ein weiterer bedeutender Tag in der Geschichte der inzwischen wohnhaft gemachten Festung, denn sie ging an den rechtmäßigen Erben, Dominic von Habsburg zurück, welcher sie über einen Verwalter neu einrichten ließ und die seit damals schönen Gewinn macht.

Der Kreisrat Kronstadt hatte sich noch darum bemüht, selbst das Schloss zu kaufen und bei der Regierung um ein Darlehen gebeten. Doch Kurzsichtigkeit oder Eigeninteresse führten zum Scheitern des Vorhabens. Die Verwaltungsgesellschaft des Schlosses Törzburg/Bran investierte zwar in das Geschäft, doch seit 2007 gibt es einen kontinuierlichen Gewinnanstieg, welcher auch 2013 um geschätzte 20 Prozent gegenüber 2012 steigen wird.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 201.254 Eintrittskarten verkauft, erklärte kürzlich Museumsdirektor Alexandru Prişcu. Die dieses Jahr erwarteten 570.000 Besucher werden einen Gewinn von zwölf Millionen Lei bringen, ohne dabei die Produkte einzuschließen, welche nebenbei unter der Marke der Domäne vermarktet werden (am bekanntesten sind die erlesenen Weine in Sonderabfüllungen mit handsigniertem Etikett und Echtheitsurkunde).

Mit über einer halben Million Besuchern ist das Schloss das meistbesuchte Museum landesweit, vor dem Naturgeschichtsmuseum Antipa in Bukarest und dem Brukenthal-Museum in Hermannstadt/Sibiu. Was die Herkunft der Besucher betrifft, wird auch Buch geführt: 2012 waren es 61 Prozent aus dem Inland und 39 Prozent aus dem Ausland, davon ein steigender Anteil von Besuchern aus Japan und den USA. „Der Besucheranstieg ist auch auf das Interesse der Schüler zurückzuführen. In den Ferien, vor allem in den Sommerferien, haben wir sehr viele Schülergruppen, ihr Anteil beträgt etwa 17 Prozent der Gesamtzahl”, erklärte Alexandru Prişcu.

Einen besonderen Dienst für zahlungskräftige Kunden kann man auch buchen: „Wir hatten und haben schon vorbestellte Veranstaltungen und exklusive Ereignisse im Schloss, welche auf Bestellung und Wunsch von Kunden stattfinden“, sagt Prişcu diskret.

Insbesondere für diese Kunden wird die Dracula-Geschichte aufrechterhalten, wenn um Mitternacht, beim zwölften Glockenschlag ein von der Verwaltung gemietetes Gespenst auf der Mauer erscheint. Mondschein, Nebel, Hundegeheul und Donner gibt es ohne Preisaufschlag.