Das Duell mit dem Florett

Lenau-Schüler unter den Champions

Treffsichere Entscheidungen auf der Fechtbahn

Iulian Teacă und Teodor Moisuc nehmen die Siegerehrung vor.
Fotos: der Verfasser

„Besser auf die Bewegung des Armes achten“, Iulian Teacă weist seine Schülerin in der kurzen Wettkampfpause ein. Sie nickt, setzt ihren Gesichtsschutz wieder auf und kämpft weiter: mit ihrer Wettbewerbsgegnerin, gegen die Zeit, um Punkte. Der Sportclub „Floreta“ aus Temeswar hat einen ersten Wettbewerb für Jung-Fechter von europäischem Ausmaß in Temeswar veranstaltet. Teilgenommen haben fast 50 Kinder in den Kategorien „under 11“ und „under 14“. Dabei waren Sportler aus England, Serbien, Ungarn, Belarus und Rumänien. Einen Tag zuvor waren nahezu 20 erwachsene Amateurfechter in einem speziell für sie organisierten Vergleich angetreten“, sagt Ana Ianuş aus dem Organisationskomitee des Turniers. Mitgetragen wurde der Wettbewerb vom Rumänischen Fechtverband, vom Temescher Kreisrat und vom Verein CSU Politehnica Temeswar.

 „Wir sammeln gerade Erfahrung“, sagt Teodor Moisuc, zusammen mit Iulian Teacă Mitbegründer des Temeswarer Vereins ASC Floreta. Beide sind Leitungssportler und trainieren auch gemeinsam die jungen Temeswarer, die sich dem Fechtsport verschrieben haben.  Unsere Gegner sind mitunter Florettfechter  mit großer Erfahrung. Uns stand in manchen Alterskategorien praktisch die gesamte ungarische Auswahl gegenüber“, erklärt Teodor Moisuc. Petra Maghyar, die vor Jahren aus Sathmar gekommen und selbst Leistungssportlerin ist, hilft bei Junioren-Wettkämpfen als Schiedsrichterin mit. Sie stuft das Niveau des Fechtsports in Rumänien als „gesunken“ ein, doch zuletzt „hat man einen leichten Aufwind erkennen können“.

„Wir wollen nicht nur die jungen Sportler unseres Vereins fördern und ihnen Wettkampferfahrung vermitteln, sondern wir sind auch darauf bedacht, die Vorzüge dieser Sportart dem breiten Publikum zu vermitteln“, so Rumäniens Vizemeister im Florettfechten, Iulian Teacă, Vorsitzender des Temeswarer Vereins „Floreta“.

„Ein Kampfsport erfordert auf jeden Fall Persönlichkeit“, sagt Iulian Teacă, „doch Persönlichkeit und Temperament müssen kontrolliert sein". Der Fokus des Vereins liegt auf der Nachwuchsarbeit, Erwachsene üben den Sport im Amateurbereich aus. Iuian Teacă selbst ist ebenfalls noch aktiv "so lange ich noch Medaillen gewinnen kann, warum nicht"?, fragt er rhetorisch. 

Aus Temeswarer Prestigeschulen wie das Nikolaus-Lenau-Lyzeum, das Pädagogische Lyzeum oder das Loga-Lyzeum kommen vorwiegend die jungen Sportler für den vor acht Jahren wiedergegründeten Verein. Als Star der Mannschaft sieht Trainer Teacă die Lenauschülerin, Ingrid Bikfalvi, die gleich vom ersten Auftritt bei den Landesmeisterschaften erfolgreich war. Beim Turnier in Temeswar war sie jedoch aus persönlichen Gründen nicht mit dabei. Die ältesten Leistungssportler sind derzeit gerade mal 18 Jahre alt.

Nahezu 50 Jugendliche aus Temeswar üben derzeit Florettfechten als Leistungssport aus. Nur ganz wenige, die diesen Sport angehen, geben auf, noch bevor sie sportlichen Erfolg aufzuweisen haben. "Die ersten beiden Wochen sind entscheidend dafür, ob ein Kind oder ein Jugendlicher sich dieser Sportart widmet, oder ob er schnell damit abschließt".

Wie in vielen Sportarten auch ist es eine Kostenfrage. "Vorbereitung und Trainingslager versuchen wir so kostengünstig durchzuführen, wie dies eben nur möglich ist", sagt der Trainer: „Florettfechten ist sicher nicht teurer als andere Sportarten“. Grundsätzlich sei es ein Sport für jeden und in jedem Alter, wirbt Iulian Teacă mit einem Satz, von dessen Inhalt er durchaus überzeugt scheint.