Der Kilometer Null der Demokratie und der Freiheit

Staatspräsident bei Gedenkveranstaltungen in Temeswar zugegen

Am Kreuzigungsdenkmal vor der orthodoxen Kathedrale, das an die Opfer der Revolution von 1989 erinnert, legte Klaus Johannis einen Kranz nieder. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar (ADZ) - „Hier, in Temeswar, wurde vor genau 30 Jahren der Meilenstein der Freiheit gesetzt. Temeswar ist die erste Stadt, der Kilometer Null der Demokratie und der Freiheit, und der 16. Dezember 1989 ist eines der bedeutendsten Daten unserer bewegten Geschichte“, sagte Staatspräsident Klaus Johannis am Montagabend in Temeswar/Timișoara, anlässlich der Gedenkveranstaltungen für die rumänische Revolution von 1989.
Der Staatspräsident legte am Heldenfriedhof an der „Ewigen Flamme“ einen Kranz nieder. Am Heldenfriedhof erhielt er von dem Temeswarer Revolutionär Corneliu Vaida eine Flagge mit ausgeschnittenem Wappen, ein Symbol der blutigen Umsturzbewegungen von 1989. Anschließend fuhr der Staatschef zur orthodoxen Kathedrale, wo er sich an der Gedenkmesse für die Opfer der Revolution, zelebriert von Metropolit Ioan Selejan, beteiligte. Auch an den „Kerzen der Unsterblichkeit“ vor der Nationaloper machte Johannis unter anderem Halt.

„Die größte Schande in der Geschichte des postkommunistischen Rumäniens ist, dass wir noch nicht die Wahrheit über die während der Revolution begangenen Verbrechen erfahren haben. Die Wahrheit jener Tage muss aufgeklärt werden“, betonte Klaus Johannis in einer ergreifenden Rede in der  Nationaloper. Anschließend wohnte der Staatschef der Aufführung „Die Revolte“ mit den Schauspielern Maia Morgenstern und Ion Caramitru bei, die als Thema die Revolution von 1989 hatte.
Mit Foto- und Kunstausstellungen, mit thematischen Stadtführungen, Konferenzen und verschiedenen Gedenkmärschen werden in Temeswar in diesen Tagen 30 Jahre seit der rumänischen Revolution begangen. Im Gebäude der Garnison am Freiheitsplatz können die Fotografien jener Dezembertage 1989 besichtigt werden.