Deutscher Bundespräsident Steinmeier: Bündnissolidarität ohne Wenn und Aber

Staatschef Johannis fordert mehr Druck auf Russland

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich am Mittwoch zu einem Arbeitsbesuch mit Staatschef Klaus Johannis und Regierungschef Nicolae Ciucă getroffen und ist anschließend mit Vertretern der deutschen Minderheit. In den schwierigen Zeiten des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine wollte der Bundespräsident gemeinsam mit den rumänischen Partnern ein Zeichen der Geschlossenheit in Europa, aber auch in der NATO setzen: „Nie war unsere Geschlossenheit so wichtig wie im Angesicht von Putins Aggression“, betonte Steinmeier. | Foto: Inquam Photos

Bukarest (ADZ/dpa) – Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Rumänien anlässlich seines am Mittwoch erfolgten eintägigen Arbeitsbesuchs den Beistand seines Landes im Fall einer russischen Aggression zugesichert. „Unsere Bündnissolidarität gilt ohne Wenn und Aber“, sagte Steinmeier nach einem Gespräch mit seinem rumänischen Amtskollegen Klaus Johannis auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Kernpunkte der Unterredung waren zum einen die bilateralen Beziehungen und zum anderen der russische Angriffskrieg in der Ukraine sowie dessen Auswirkungen gewesen. Der deutsche Bundespräsident bedankte sich in diesem Kontext auch für Rumäniens Engagement bei der Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge – was das Land leiste, „nötigt uns Respekt ab“.

Staatschef Johannis dankte seinerseits dem Gast für die deutsche Unterstützung bei der Sicherung des rumänischen Luftraums und äußerte den Wunsch nach einer Vertiefung der Zusammenarbeit, einschließlich in puncto Vorbereitung des NATO-Gipfels von Ende Juni in Madrid, wo das Bündnis wichtige Entscheidungen zur Stärkung der Ostflanke treffen will. Zudem forderte Johannis mehr Druck auf Russland, damit das Land endlich den Krieg beende, sowie weitere Unterstützung für die benachbarte Moldau.

Johannis hatte seinen deutschen Amtskollegen am Mittag mit militärischen Ehren begrüßt; anschließend war Steinmeier auch mit Premierminister Nicolae Ciucă (PNL) sowie mit Vertretern der deutschen und der jüdischen Minderheit zusammengetroffen. Der Bundespräsident sprach in Bukarest des Weiteren mit Engagierten aus der Flüchtlingsarbeit und besuchte das Nationalkolleg Mihai Viteazul, wo er mit ukrainischen Kindern sprach, die kriegsbedingt aus ihrer Heimat fliehen mussten.