Ehrung und Festkonzert

Peter Maffay, Namensgeber der Deutschen Abteilung der 12. Grundschule

Bis August 1963 war Peter Maffay (damals noch Peter Alexander Makkay), Schüler der Allgemeinschule Nr. 12 in der Mittelgasse, in dem heute als „alten Gebäude“ bekannten Klassenräumen, um sie von dem „neuen“ zu unterscheiden, welches in der ehemaligen Schulgasse liegt. Durch einen Beschluss des Stadtrates wurde nun das alte Gebäude, in dem  sich die deutschsprachigen Klassen der Schule befinden, mit einer Tafel versehen, welche die  Namen des Rockstars trägt. (Foto 1) Der Festlichkeit wohnten Bürgermeister George Scripcaru,der Botschafter Rumäniens in Berlin, Emil Hurezeanu, die Konsulin der Bundesrepublik in Hermannstadt,  Judith Urban,  Schuldirektorin Delia Wuszinsky, Lehrkräfte, Mitglieder des Stadtrates Werner Braun und Christian Macedonschi sowie zahlreiche andere Gäste bei.  
Bei der Enthüllung der Tafel (Foto 2) hatte Peter Maffay (mitte) Hilfe von Stadtrat Werner Braun (links) und Bürgermeister George Scipcaru (rechts).

„Wir wohnten damals nur fünf Minuten weit und um zu den Stunden zu kommen, übersprangen wir den damals noch offenen Bach in der Straßenmitte“ erinnerte sich Maffay in seiner Ansprache vor dem Gebäude, an dem noch gearbeitet wird. Das Gebäude hat eine neue Klinker-Fassade bekommen, wurde grundsaniert und mit verbesserter Wärmedämmung versehen und soll auch bis Schulbeginn neu eingerichtet werden. Insbesondere der Fassade wurde viel Aufmerksamkeit gewidmet, um ihr ursprüngliches Aussehen zu bewahren. An den zahlreichen Aktionen für diese Schule war so gut wie immer auch Peter Maffay beteiligt, der betonte: „Es freut mich, dass in diese Schule investiert wurde, denn die Schule ist ein Schlüssel für die Zukunft, sie gibt den Kindern Zukunftsaussichten und die Investition in Ausbildung ist das Beste, was wir machen können“. 

Maffay ließ es sich nicht nehmen und besuchte auch „seinen“ Klassenraum, stellte sich aber auch lachend im Innenhof der Schule vor die Kamera mit einer von der Baustelle ausgeliehenen Schaufel. (Foto 3)
Die 12. Schule hat mittlerweile 90 Schüler in der deutschen Abteilung eine steigende Anzahl von Fachlehrkräften und ist in der Rangordnung der Schulbewertung stetig gestiegen. 

Die Reihe der Festlichkeiten setzte sich in dem großen Saal des Bürgermeisteramtes fort, wo Bürgermeister George Scripcaru die Verdienste von Peter Maffay würdigte: die rumänische Zweigstelle der Tabaluga Stiftung, ein Hort für Kinder aus Familien mit sozialen Problemen, wo schon zahlreiche Kindergruppen aus  dem In- und Ausland Ferien unter Betreuung gemacht haben  und weiter machen, die Beteiligung an mehreren Projekten im sozialen Bereich und die Zusammenarbeit mit anderen Stiftungen. Für seinen Beitrag im kulturellen Bereich ist und bleibt das Kernstück die Botschaft für Freundschaft und die Überwindung jeglicher Grenzen religiöser, nationaler, sozialer oder ethnischer Natur, welche durch Tabaluga, dem kleinen, kinder-freundlichen Drachen in unterschiedlicher Form erbracht wird. Mit direktem Bezug zu dieser Botschaft wurde während der Festveranstaltung  der Vorschlag gemacht, auch im rumänischen Schulwesen eine Platz dafür zu finden, so wie  in Deutschland, wo sich die Geschichten um Tabaluga für die Vermittlung vortrefflich eignen.

Neben der Urkunde, welche nun Peter Maffay den Status des Ehrenbürgers verlieh  (Foto 4), wurde er auch zum Kulturbotschafter Kronstadts in Anwesenheit des Botschafters  Rumäniens in Berlin,  Emil Hurezeanu, ernannt. Dieser Titel steht ihm zu, da er  durch seine Bekanntheit als Komponist und Interpret den Bestrebungen Kronstadts, 2021 Europäische Kulturhauptstadt zu werden, mehr Gewicht verleihen kann. Die Laudatio auf den Kulturbotschafter kam von Emil Hurezeanu als eine diplomatische Handlung avant la lettre.

Peter Maffay bedankte sich mit den Worten: „So etwas Schönes habe ich noch nie gehört“ und umriss im Folgenden auf Rumänisch, die Werte, an denen er festhält: Freundschaft und Überwindung der Grenzen. Und in diesem Sinne widmete er auch den Lesern der Karpatenrundschau ein Autogramm (Foto 5).

Sein Spaziergang zusammen mit einer Gruppe Fans, extra aus Deutschland angereist, um den Veranstaltungen beizuwohnen, begann am Marktplatz. Hier, auf der Bühne, erwartete Peter Maffay sein Konterfei als „Citizen“ (Foto 6), neben welche er sich stellte. Die Figuren der „Citizens“, erschaffen von der öster-reichischen Designerin Irene Nemeth, sind Bürger einer virtuellen Welt, mit denen sich jeder identifizieren kann und sie schmückten den Marktplatz und dienten als Kulisse. Einige verkörperten Trachtenpaare, Graf Dracula und natürlich  Peter Maffay.

Der Abschluss der Veranstaltungen fand auf derselben Bühne statt, wo nacheinander die Burzenländer Blaskapelle, geleitet von Dirigent Vasile Glăvan, die Jugendtanzgruppe und die Tanzgruppe Korona, geleitet von Dagmar Cloos, und –  als absolutes Highlight des Abends – der Musikverein Trachtenkapelle Althengsstett aus Baden Württemberg auftraten.