Eine gute Einstimmung aufs neue Schuljahr

DSD-Seminar im Honterus-Nationalkolleg

Die Deutschlehrerinnen und -lehrer der DSD-Schulen vor der Honterus-Statue. Foto: Ralf Sudrigian

Kronstadt – Rund 75 Deutschlehrerinnen und -lehrer von Kollegs, Lyzeen und Schulen, in denen Prüfungen für das Deutsche Sprachdiplom (DSD) erfolgen, trafen sich zwischen dem 4. und 7. September zu einem Lehrerseminar, das im Kronstädter Honterus-Nationalkolleg abgehalten wurde. Hinzu kamen auch rund 30 Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Land (von R²d²u]i und Baia Mare bis Mediasch, Hermannstadt und Bukarest, selbstverständlich auch aus Kronstadt), denn das Seminar wurde mit einem Schülerprojekt zum Thema „Lebenslinien – Porträts bekannter und weniger bekannter Personen aus den Reihen der deutschen Minderheit“ verbunden. Für ihre Bewertung ganz unterschiedlicher Persönlichkeiten (wie Peter Maffay, Eckart Schlandt, Hermann Oberth oder der KZ-Apotheker Victor Capesius) erhielten alle eine Teilnehmerurkunde.

Geleitet wurde das Seminar von Fabrice Liesegang, Fachberater und Koordinator für Deutsch in Bukarest seitens der deutschen Zentralstelle für Auslandsschulwesen (ZfA) zusammen mit Annette Richter-Judt, ZfA-Fachberaterin und -Koordinatorin für Hermannstadt/Sibiu und Temeswar/Timișoara.

In den parallel abgehaltenen Workshops und Arbeitsgruppen ging es um den Deutschunterricht als Fremdsprache im neuen Schuljahr, wobei alle Varianten (Präsenzunterricht, Online-Unterricht, Hybridunterricht) in Erwägung gezogen wurden, da es ungewiss bleibt, wie sich die durch die Corona-Pandemie bewirkte gesundheitliche Situation auf den Schulunterricht auswirken wird. Selbstverständlich wird auf Präsenzunterricht gehofft; bei jeder anderen Variante hätte die soziale Komponente stark zu leiden, unterstrich Liesegang gegenüber der ADZ. Der seit fünf Jahren in Rumänien tätige deutsche Fachberater, dessen hiesiger Einsatz zu Jahresende abgeschlossen sein wird, hob hervor, dass seit den letzten zwei Jahren in 14 weiteren rumänischen Schulen die DSD-Prüfung Stufe I (z.B. in Ploiești oder Sanktgeorgen/Sf. Gheorghe) abgelegt wird - eine Entwicklung, die in wenigen anderen Ländern der Welt verzeichnet werden kann. Im Kreis Kronstadt/Brașov sind es zurzeit drei Schulanstalten mit DSD-Prüfung Stufe II: die Kollegs „Honterus“ und „Meșotă” im Kreisvorort und „Doamna Stanca“ in Fogarasch/Făgăraș. Ein weiteres Kronstädter Kolleg, Andrei Șaguna, meldete Interesse für DSD und könnte demnächst hinzukommen.

Gerade für die Lehrkräfte der neuen DSD-Schulen dürften die Workshops bei diesem Einführungsseminar besonders nützlich gewesen sein. Darüber hi-naus bot die Tagung die beste Gelegenheit, nach einem Corona-Schuljahr, zu einem willkommenen Wiedersehen oder Kennenlernen untereinander und zwischen den aus Deutschland entsandten Gastlehrerinnen und Gastlehrern und ihren Kolleginnen und Kollegen aus Rumänien. Für manche war es auch die erste Gelegenheit, Kronstadt zu besuchen. Wesentlichen Anteil an dem Erfolg dieser Tagung, an der sich auch Sorin Giurumescu, Generalschulinspektor für Deutsch im Unterrichtsministerium, und Alexandra Tudor vom Landeszentrum für öffentliche Politik und Evaluierung in der Erziehung (CNPEE) beteiligten, hatten die Gastgeber vom Honteruskolleg. Schulleiter Radu Chivărean, Gastlehrer Carol Szabolcs, Deutschlehrerin Anina [oana und den MINT-Stipendiaten aus Deutschland wurde dafür herzlichster Dank ausgesprochen.