Eingestürzte Straßenbrücken

Staat stellt viel zu wenig Geld für Reparaturen bereit, Kreisrat überfordert

Reschitza – Die Brücke über den Umleitungskanal der Bersau bei Berzovia, die zu einer am rechten Ufer befindlichen ehemaligen Wassermühle (heute eine mit einem Dieselmotor betriebene Mühle, die ihren Betrieb aber eingestellt hat) führte, ist wegen Alter und Überlastung zur Hälfte eingestürzt. Die Kreisstraße DJ 572 kann folglich bis auf Weiteres (offiziell angekündigt: „für unbestimmte Zeit“) nicht mehr benutzt werden, was nun einen mehr als neun Kilometer langen Umweg zwischen den Gemeinden Berzovia, Ramna und Vermeș (inclusive die Abkürzung in den Nachbarkreis Temesch, nach Silagiu-Busiasch) voraussetzt.

Eine Rückfrage zur Situation der Brücke, deren prekärer Zustand schon seit Jahren dem Kreisrat dargelegt wird, ergab seitens Kreisratspräses Romeo Dunca folgende Antwort: „Mir ist zur Kenntnis gebracht worden, dass die mehr als zweihundert Jahre alte Brücke von Berzovia keine Verkehrssicherheit mehr garantiert. Deshalb bitte ich alle Verkehrsteilnehmer, einen Umweg in Kauf zu nehmen. Die frühere Bitte an die Lenker von schweren Transportfahrzeugen, diese Brücke nicht zu benutzen, war in den Wind geschlagen worden.“
Allgemein bekannt war übrigens allen in dieser Gegend, dass die aus Brennziegeln gemauerte Bogenbrücke als Höchstbelastung vollbeladene Pferdewagen, aber keine 40- bis 60-Tonnen-Forsttransporter tragen sollte, wie sie seit Jahrzehnten über die Brücke gedonnert sind – ohne dass irgendjemand auch nur daran gedacht hätte, eine Belastungsbeschränkung auszuschildern.

Dunca: „Bezüglich der Brückenreparatur stehen wir wie folgt da: der allgemeine Kostenvoranschlag und die Dokumente für die Ausschreibung sind bereit. Spätestens Donnerstag sind sie auf der Nationalen Ausschreibungsplattform. Leider reichen die von der Regierung über den Staatshaushalt dafür vorgesehenen zwei Millionen Lei auf keinen Fall aus. Da uns die Bedeutung dieser Brücke bekannt ist, hat der Kreisrat beschlossen, von den insgesamt 5,3 Millionen Lei, die wir 2022 für Straßeninstandhaltung zur Verfügung haben, drei Millionen auf die für diese Brücke verfügbaren Gelder aufzuschlagen. Wohlgemerkt: dann bleiben für die restlichen 800 Kilometer Kreisstraßen in diesem Jahr nur 2,3 Millionen Lei Instandhaltungsgelder. Andrerseits: wir verfügen jetzt über die Gesamtsumme zur Reparatur dieser Brücke. Nun muss nur noch eine Firma zugreifen und die Sache anpacken!“

Dass das nicht so glatt geht wie gesagt oder geschrieben, zeigt der Fall der Brücke von Slatina Timiș über die Temesch, die vor drei Jahren von einer Flutwelle unbenutzbar gemacht wurde. Dunca: „Wir haben diese Brücke schon dreimal ausgeschrieben. Es meldet sich keiner, sie instandzusetzen. Auch dafür hatte die Regierung viel zu wenig Geld zur Verfügung gestellt. Die – wieder – drei Millionen Lei, die fehlen, haben wir nicht. Wir haben dafür keine Finanzierungslösung ausmachen können. Trotzdem werden wir die Brücke wieder ausschreiben, mit Suspensivklausel, das heißt, wir geben erst grünes Licht für die Instandsetzung, wenn wir die volle Summe beisammen haben.“