Entmüllung des Vollschutzgebiets

Sechs Mitarbeiter des Forstamtsbezirks Deutsch-Saska sammelten eine halbe Tonne Müll ein

Deutsch-Saska – Am Samstag fuhren sechs Mitarbeiter des Forstamtsbezirks Deutsch-Saska / Sasca Montană, die als Park-Ranger angestellt sind, eine Sonderschicht und machten im Kerngebiet des Nationalparks Nera-Schluchten – Beușnița-Wasserfälle Frühjahrsputz: sie sammelten gut eine halbe Tonne Müll ein, den „naturbegeisterte Touristen“ hinterlassen hatten. Die Ranger und ein paar ihnen zu Hilfe geeilte Förster des Forstamtsbezirks Deutsch-Saska konzentrierten sich auf eine einzige Route der acht homologierten Wandertrassen (mit einer Gesamtlänge von 92,8 Kilometern), die rund ums Vollschutzgebiet des Nationalparks (wo jederlei menschliche Aktivitäten strikt verboten sind) durch eine der herrlichsten Gegenden des Banater Berglands führen.

Die Ranger zählen jährlich mehrere tausend Wanderlustige, die den Nationalpark durchstreifen. Im abgelaufenen Jahr waren es wegen den Pandemierestiktionen noch um hunderte mehr als in sonstigen Jahren. Besucht werden können hier Attraktionen wie die Beu{ni]a-Wasserfälle, der Bergsee Ochiul Bei(ului), oder der Teufelssee/Lacul Dracului, um nur die bekanntesten und durch ihre Legenden berühmt gewordenen zu nennen, aber die „Touristen“ hinterlassen bei ihren Besuchen auch Berge von Müll, von denen sie anscheinend erwarten, dass andere sie entfernen. Sie, die Ranger, sind viel zu wenige an der Zahl, um dem wimmelnden Haufen Touristen genau auf die Finger schauen zu können, von denen nicht wenige glauben, endlich Gelegenheit zu haben, ihrer Freude über eine großartige Natur dadurch Ausdruck zu verleihen, dass sie mal so richtig die Sau rauslassen… 

Denn mit einem halben Dutzend Rangern einen Nationalpark zu überwachen, der sich über 37.100 Hektar erstreckt, von denen 29.786 Hektar Hoch- und Urwald sind und der über ein 14.500 Hektar großes Voll- oder Integralschutzgebiet verfügt – das ist illusorisch. Zudem führen durch diesen Nationalpark – ein traditionelles Wandergebiet der Bewohner des Südbanats, neuerdings und zunehmend aber auch von Wanderlustigen (die Bezeichnung „Naturbegeisterte“ ist vorläufig zu vermeiden) aus ganz Rumänien – acht ausgewiesene Wanderrouten unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads.

Diese sind: Cărbunari/Știnăpari – Teufelssee/Lacul Dracului; Rumänisch-Saska/Sasca Română – Camenița-Tal – Livezile Cărbunarilor – Poiana Vogiun/Nera-Schlucht; Cărăula-Kamm – Chichireg-Hügel – Custura Cetății – Ruinen der Burg Socolari; Potoc – Chichiregul Mare – Beușnița-Tal – Văioaga-Wasserfall; Rumänisch-Saska – Cărăula-Hügel – Podul Bei; Socolari – Custura Cetății – Bei-Tal – Ochiul Bei-See – Beușnița-Wasserfälle; Podul Bei – Ochiul Bei-See – Crivina/Anina; Rumänisch-Saska – Deutsch-Saska – [u{ara-Wasserfall – Cărbunari/Știnăpari; Șopotul Nou – Nera-Schlucht – Podul Bei – Rumänisch-Saska.

„Die Säuberungsmaßnahme, die wir vergangene Woche mit der Unterstützung des Forstamtsbezirks Deutsch-Saska durchgeführt haben, beschränkte sich auf eine einzige Wandertrasse, Podul Bei – Beușnița-Wasserfälle – Römertunnel, eine der schönsten und meistbesuchten Trassen in unserem Verantwortungsgebiet und im geschützten Areal“, heisst es im Kommuniqué der Verwaltung des Nationalparks. „Wir möchten auch auf diesem Weg all jene, die uns besuchen, darauf aufmerksam machen, dass der schönste und gelungenste Besuch jener ist, dessen Spuren nicht von anderen beseitigt werden müssen und dessen einzige Folge schöne Erinnerungen sind!“