Entscheidung über 2. Kreisratsvize

Noch ein Karansebescher in Leitungsfunktion im Bergland

Reschitza – Marius Isac, Ex-Vizebürgermeister von Karansebesch und Favorit des Kreisratspräsidenten Romeo Dunca, ist am späten Mittwochnachmittag vom Politischen Kreisbüro der PNL Karasch-Severin trotz Anwesenheit und Opposition des Senators und PNL-Kreischefs Ion Marcel Vela, der den Schatzmeister der Partei, Daniel Surdu, favorisierte, als zweiter Kreisratsvize nominiert worden. Bei der fast Zwei-Drittel-Mehrheit, über welche die PNL im Kreisrat verfügt, ist somit seine Wahl auf der für den heutigen Freitag angesetzten Tagung nur noch eine Formsache. Somit sind der Ex-PNL-Senator Ovidiu R˛doi und Marius Isac (alle PNL) in dieser Legislaturperiode die Stellvertreter von Dunca.

Die PNL hat aus mehreren Gründen lange gezögert, den zweiten Kreisratsvize nach dem Corona-Tod des kaum ernannten Rechtsanwalts Dan Stan zu nominieren. Einerseits gab es Einstimmigkeit über die Ernennungsabsicht des Forstingenieurs Ion Chisăliță aus Neumoldowa zum Kreisratsvize, doch wollte die PNL erst den Ausgang der neu angesetzten Bürgermeisterwahlen in der Donaustadt abwarten, wo Chisăliță PNL-Spitzenkandidat war (ADZ berichtete).

Als Chisăliță am vergangenen Sonntag Bürgermeister wurde, stellte sich heraus, dass die PNL-Spitzen des Banater Berglands sich zwischenzeitlich in zwei Lager gespalten hatten: die Einen stellten sich hinter den PNL-Kreischef Vela und wollten den Schatzmeister der Kreis-PNL und Unternehmer Daniel Surdu (der bereits in der zweiten Legislaturperiode für die PNL Mitglied des Kreisrats ist) zum Stellvertreter Romeo Duncas machen, die anderen scharten sich um den Kreisratspräses Dunca und den Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa, die immer öfter im Tandem auftreten, und wollten, dass Duncas Wunschkandidat Marius Isac Kreisratsvize wird. Isac betätigte sich seit den Kommunalwahlen am 27. September auf Freiwilligenbasis als Berater Duncas. Dunca setzte sich schließlich mit einfacher Mehrheit in der PNL-Kreisleitung durch.

Diese erste Konfrontation – bezeichnenderweise wieder mal zum (nicht nur) PNL-typischen Thema Posten und Pfründe! - zwischen Dunca und Vela wurde von der PNL sofort heruntergespielt als „normaler demokratischer innerparteilicher Vorgang“, doch in der öffentlichen Meinung gab es ein Aufhorchen und die Frage: „Bröckelt die Allmacht des PNL-Kreischefs Ion Marcel Vela, seit er nicht mehr Innenminister ist!?“