Epische Reise in den Sudan

Kronstadt - 30.000 Kilometer hat die gebürtige Kronstädterin Enikö Nagy durch den Sudan zurückgelegt und dabei Menschen aus 45 Stämmen und ethnischen Gruppen kennengelernt. In Gesprächen mit Stammoberhäuptern, alten Weisen, Literaten, Rhapsoden, Schamanen und einfachen Menschen hat sie Näheres über deren Denkweise, Lebensart, wie auch über deren Bräuche erfahren. Die Eindrücke, die sie bei ihrem zweieinhalb Jahre dauernden Aufenthalt in ländlichen Gegenden des afrikanischen Landes sammelte, stellt sie am Montag, dem 3. Juni, um 18 Uhr beim Multikulturellen Zentrum der Transilvania-Universität in Kronstadt/Brașov vor. Im Rahmen der Wanderausstellung „Sand In My Eyes: Sudanese Moments” (Sand in meinen Augen: Sudanesische Momente) werden Fotografien und Texte aus ihrem gleichnamigen literarisch-fotografischen Band (Englisch und Arabisch, 2014) zu sehen sein. Das Bildliche wird von sudanesischen Sprichwörtern, Geschichten, Anekdoten, Legenden und Gedichten ergänzt, welche die Autorin auf ihrer Reise gesammelt hat. Diese zeigen die Denkweise der Nomaden und der Subsistenzbauern, das Gefühl des Zusammenhalts, der Gastfreundschaft und Großzügigkeit, wie auch die soziale Rolle von Frau und Mann, die Errichtung eines Heims, Rituale, geistiges Leben, oder den Respekt für die Alten.
Die Ausstellung wandert seit fünf Jahren und wurde von insgesamt 50.000 Menschen in mehreren Städten aus Deutschland, sowie in Italien, Großbritannien, Spanien, oder Ungarn besucht. Der Band, dessen Vorwort von UNESCO geschrieben ist, als Anerkennung für die Erhaltung des weltlichen immateriellen Erbes, wird am Freitag, dem 7. Juni, um 18 Uhr im Ausstellungsraum vorgestellt und zum Verkauf (88 Euro) angeboten. Ebenfalls wird ein 30-minütiger Dokumentarfilm der Autorin über das Projekt ausgestrahlt.
Die Ausstellung kann bis zum 27. Juni, jeweils12 bis19 Uhr, besichtigt werden.