Erheblicher Beitrag Deutschlands

Deutscher Botschafter Peer Gebauer bei den Feierlichkeiten in Temeswar dabei

Botschafter Peer Gebauer und der deutsche Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz bei der internationalen Pressekonferenz zur Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – Die Eröffnung des Europäischen Kulturhauptstadtjahres in Temeswar/Timiöoara nahmen fast 50 Diplomaten aus unterschiedlichen Ländern zum Anlass, auf Einladung der Kommunalverwaltung nach Temeswar zu reisen, um bei den Feierlichkeiten dabei zu sein. So auch der deutsche Botschafter in Bukarest, Peer Gebauer, der bereits am Freitagvormittag der internationalen Pressekonferenz im Lloyd-Restaurant beiwohnte und anschließend u.a. bei dem Treffen mit Bürgermeister Dominic Fritz, mit Vertretern der deutschen Minderheit im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus sowie bei der Galaveranstaltung in der Oper dabei war. Anders hätte es auch nicht kommen können, denn immerhin gibt es die meisten Partnerschaften mit Organisationen aus Deutschland, was die Ereignisse im Kulturhauptstadtjahr betrifft, wobei die Bundesrepublik Deutschland einen erheblichen finanziellen Beitrag leistet, damit zwischen den langjährigen Partnerstädten Gera und Temeswar bedeutende Kulturprojekte zustande kommen.

„Wir glauben, dass Temeswar mit seiner Geschichte der Diversität, Innovation und des Muts ein Beispiel für Europa ist. Durch Kultur und Kunst können wir nicht nur die Geschichte Temeswars, sondern auch die Geschichte Europas weitersagen“, sagte Bürgermeister Dominic Fritz bei der internationalen Pressekonferenz im „Lloyd“. Insgesamt 44 Millionen Euro fließen in das Kulturprogramm seit Beginn der Vorbereitungen, 40 Millionen Euro sichern die drei Finanzierer des Kulturhauptstadt-Projekts (Bürgermeisteramt, Kreisrat und Kulturministerium) und vier Millionen Euro stellen private Sponsorengelder dar. Über 150 Millionen Euro sollen in die Kulturinfrastruktur investiert werden, ließ der Bürgermeister wissen.

Mehr als 5000 Künstler sind in den unterschiedlichsten kulturellen Ereignissen, die in diesem Jahr stattfinden werden, eingebunden. „Der Titel ist nicht dafür da, um die rumänische Kultur bekannt zu machen, sondern, um ein europäisches Programm auf die Beine zu stellen“, betonte der Bürgermeister. Rund 90 Organisationen und Kultureinrichtungen aus Europa, den USA und Tunesien sind im Kulturprogramm vertreten. „Die meisten Partnerschaften sind mit Einrichtungen aus Deutschland, 13, es folgen Frankreich und Serbien mit je zehn und Österreich mit neun Kooperationen“, sagte Dominic Fritz. Be-sonders hob er den Beitrag Deutschlands zum Kulturhauptstadtjahr hervor: insgesamt 550.000 Euro für den Kulturaustausch der beiden langjährigen Partnerstädte Gera und Temeswar, im Rahmen dessen eine Aufführung des musikalischen Großwerks der „Gurre-Lieder“ von Arnold Schönberg im September 2023 geplant ist, bzw. eine gemeinsame Inszenierung des Theaters Altenburg Gera mit dem Deutschen Staatstheater Temeswar, deren Uraufführung im Frühjahr 2024 stattfinden wird (die ADZ berichtete). „Temeswar steht wie kaum eine andere Stadt für Vielfalt, Toleranz und für ein friedliches Miteinander, und ich glaube, das sind genau die Kennzeichen, die eine europäische Kulturhauptstadt auszeichnen sollten“, sagte der deutsche Botschafter. „Ich glaube, Rumänien wird sich durch die Europäische Kulturhauptstadt Temeswar nochmal in Szene setzen und der Welt zeigen, dass es ein wunderschönes, offenes Land ist, mit freundlichen, aufgeschlossenen Menschen“, sagte der deutsche Botschafter, der in diesem Jahr mehrmals nach Westrumänien reisen wird, um das eine oder andere Kulturereignis in Temeswar zu besuchen.