Europatag in Temeswar: Projekt „Circumeuropa“ vorgestellt

Vertreter der verschiedenen Konsulate in Temeswar kamen beim Europatag zusammen, darunter auch der deutsche Vizekonsul Siegfried Geilhausen (2.v.r.).

Die „Lustigen Lenauschüler“ gestalteten einen Tanzmoment. Fotos: Zoltán Pázmány

Temeswar - Mit einer Militärparade, einem Gebetsmoment, Einsatz-Vorführungen von Polizeidiensthunden, Reden von Offiziellen, Tanzauftritten und Konzerten am Abend feierte man am Dienstag den Europatag in Temeswar/Timișoara. Rund um den Freiheitsplatz, wo sich die Feierlichkeiten entfalteten, waren Stände der verschiedenen (Honorar-)Konsulate und Minderheiten aufgestellt – anwesend waren auch das Deutsche Konsulat Temeswar und das Deutsche Kulturzentrum Temeswar.

„Europa ist noch nicht fertig gebaut. Bis Rumänien und Bulgarien nicht dem Schengener Raum angehören, wird es nicht fertig gebaut sein. Europa wird von innen und von außen bedroht – das schrecklichste Beispiel ist der Krieg in der Ukraine, an der Grenze Rumäniens. Und gerade weil wir einen neuen Sinn der Verantwortung für dieses Europa brauchen, freue ich mich, dass hier, in der europäischen Kulturhauptstadt Temeswar, der europäische Geist in diesem Jahr neugeboren wird“, sagte der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz. Der Vorsitzende des Temescher Kreisrats, Alin Nica, betonte, dass die Welt mehr denn je ein vereintes und gestärktes Europa brauche. „Wir, Europäer, vergessen zu oft, wie stark wir zusammen sein können. Eines der kostbarsten Güter Europas ist die Demokratie. Der politische Pluralismus, eine korrekte Regierung zugunsten aller, Gleichheit vor dem Gesetz, die Sicherung einer unabhängigen Justiz sind Werte, die der Entwicklung der europäischen Staaten zu Grunde gelegen sind, und die Verteidigung dieser Werte ist heute erneut eine Priorität geworden“, sagte Alin Nica.

Am Freiheitsplatz wurde das Segelboot „Vulpea“ zur Schau gestellt. Damit wird eine fünfköpfige Mannschaft, angeführt von Kapitän Cristian Ilea (Anm. d. Red. : der Kameramann hat das Projekt „Wildlife Romania“ ins Leben gerufen – die ADZ berichtete darüber), von Temeswar aus ganz Europa umfahren. Die Expedition „Circumeuropa“ startet mit dem Segelboot „Vulpea“ hinter der orthodoxen Kathedrale in Temeswar und führt durch die Schleusen bei Rumänisch Sanktmichael/Sânmihaiu Român und Uiwar donauabwärts und weiter nach Elefsina in Griechenland, um den europäischen Kontinent herum und von der Nordsee zurück nach Temeswar über das Kanalnetz, auf Flüssen und der Donau. Die See- und Atlantikfahrt wird mit dem Segelschiff „Gaia“ vorgenommen. Das Projekt „Circumeuropa“ ist Teil des europäischen Kulturhauptstadtprogramms.

Am Abend gab es Volksmusik-Konzerte, aber auch ein Sonderkonzert der Sängerin Feli Donose.