Ex-DNA-Chefin Laura Kövesi formal beschuldigt

EUGSt-Kandidatin unter polizeilicher Aufsicht

Laura Kövesi erklärte nach ihrer neuerlichen Einvernahme bei der Sonderstaatsanwaltschaft: „Augenscheinlich habe ich all jenen Angst eingejagt, die hierzulande unbehelligt stehlen wollen. Meine Bestellung zur EU-Chefanklägerin soll offenbar mit allen Mitteln verhindert werden”. Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Die frühere Chefermittlerin der Antikorruptionsbehörde DNA und aktuelle Spitzenkandidatin des Europäischen Parlaments für das Amt des EU-Chefanklägers, Laura Kövesi, ist am Donnerstagabend von der umstrittenen Sonderermittlungsbehörde für Justizstrafsachen formal beschuldigt, unter polizeiliche Aufsicht gestellt und mit einem Ausreiseverbot belegt worden. Das berichteten zunächst mehrere TV-Sender und Presseagenturen unter Berufung auf Ermittlerkreise; die Sonderstaatsanwaltschaft selbst bestätigte die erhobene Beschuldigung erst Freitagmittag.

Kövesi sagte der Presse nach ihrer knapp siebenstündigen Vernehmung, dass ihr Sachdezernentin Adina Florea ausdrücklich verboten habe, mit der Presse über das gegen sie laufende Verfahren zu sprechen. Es sei offenkundig, „dass ich mundtot gemacht werden soll“ und so manche an der Aussicht verzweifeln würden, dass sie die erste EU-Generalstaatsanwältin werden könnte, so die 45-Jährige. In dem auf einer Strafanzeige des in Serbien abgetauchten korruptionsverdächtigen Ex-PSD-Parlamentariers Sebastian Ghiță beruhenden Verfahren werden Kövesi Falschangaben, Amtsmissbrauch und Bestechungsannahme vorgeworfen.