FCSB ist Favorit auf die Fußball-Meisterschaft

Vorschau: Rumänische Liga startet am Freitag in die zweite Saisonhälfte

Mit der Begegnung zwischen Pandurii Târgu Jiu und Politehnica Jassy startet die rumänische Fußball-Liga am Freitag in die zweite Hälfte der Saison. Bis zum Ende der regulären Spielzeit stehen noch fünf Spieltage aus. Die Grenze zwischen Meisterschafts- und Abstiegsrunde verläuft zwischen CFR Klausenburg und Astra Giurgiu, beide Mannschaften trennt nur ein Punkt. Der Meister ist schwach in die Saison gestartet, konnte allerdings vor der Winterpause drei Spiele in Folge gewinnen. Auch das Restprogramm gibt die Qualifikation für die Meisterrunde her: Neumarkt, Jassy, Chiajna und Botoşani sind hinter Astra plaziert. Der Abgang von Denis Alibec muss kein Qualitätsverlust bedeuten, in der ersten Saisonhälfte konnte er nicht an seine Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen. Sergiu Buş könnte seinen Platz einnehmen. Er kehrt von Sheffield Wednesday zurück nach Rumänien. In England konnte sich Buş nicht durchsetzen, stand in dieser Spielzeit nicht einmal mehr im Kader des Zweitligisten.

Die Klausenburger, die ohne die sechs Strafpunkte noch besser plaziert wären, konnten Ciprian Deac zurück nach Siebenbürgen holen. Darüber hinaus wurde Claudiu Bumba unter Vertrag genommen. Noch in der Jugendmannschaft des AS Rom galt er als hoffnungsvolles Talent, bei Hapoel Tel Aviv spielte er in dieser Saison keine Rolle mehr.
Während CFR Klausenburg und Astra Giurgiu gute Chancen haben sich für die Meisterrunde zu qualifizieren, wird es für Gaz Metan Mediasch sehr schwer – möglicherweise spielen sie schon jetzt um den Klassenerhalt. Mit Azdren Llullaku und Mircea Axente verlor die Mannschaft ihr Sturm-Duo. Beide zusammen erzielten 25 der 36 Tore. Als Ersatz wurde der Österreicher Daniel Sikorski vom russischen Zweitligisten FK Khimki verpflichtet. Drei Punkte hat Gaz Metan aufgrund nicht bezahlter Spielergehälter noch vor der Winterpause verloren. Fünf Punkte trennen sie von Astra Giurgiu. Mit CFR Klausenburg, FCSB und CSU Craiova warten zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte drei schwere Gegner. Nicht unwahrscheinlich, dass die Mannschaft noch weit durchgereicht wird.

Erste Meisterschaftsanwärter sind FC Viitorul und FCSB. Für die Mannschaft von Laurenţiu Reghecampf endete die erste Saisonhälfte mit dem Verlust der Führung in der Meisterschaft sowie dem Aus im Europapokal und dem Landespokal. Viitorul konnte mit fünf Siegen in Folge am 20. Spieltag die Tabellenführung übernehmen. Mit Răzvan Marin verlor Trainer Gheorghe Hagi allerdings seinen wichtigsten Spieler. Verstärkt hat sich hingegen FCSB, zumindest im Sturm, der bisherigen Schwachstelle. Denis Alibec kam von Astra Giurgiu und Harlem Gnohéré von Dinamo Bukarest. Abgegeben wurden Rechtsaußen Adrian Popa und Innenverteidiger Alin Tosca. Zum Auftakt muss FCSB bei CFR Klausenburg antreten. Kein einfacher Gegner, auch weil die Bukarester noch nicht eingespielt scheinen. Allerdings überzeugte Alibec, nach einer schwachen Hinrunde, in dem Testspiel.

Am Tabellenende stehen ASA Neumarkt und ACS Poli Temeswar. Ihr Rückstand zum Relegationsplatz beträgt fast zehn Punkte, halbiert sich jedoch zur Abstiegsrunde. Die Banater konnten sich mit zwei Kroaten - Josip Soljic und Josip Fucek – verstärken, Neumarkt verlor hingegen gleich mehrere Stammspieler. Auf dem Relegationsplatz steht derzeit Concordia Chiajna, doch hat es der Club in den letzten Jahren stets geschafft dem Abstieg knapp zu entgehen. In dieser Saison kann Pandurii Târgu Jiu zum Rettungsanker von Concordia werden. Bedingt durch die Insolvenz musste der Club aus Gorj fast seine gesamte erste Mannschaft abgeben. Ovidiu Herea ging zum direkten Konkurrenten Concordia Chiajna, Alexandru Răuţă zu Politehnica Jassy und Lucian Sânmărtean zog es zurück nach Saudi-Arabien. Aufgefüllt wurde der Kader mit Zweitligaspielern von Unirea Tărlungeni und CSM Râmnicu Vâlcea. Tărlungeni, die zuletzt in Ştefăneşti gespielt hat, hat sich bereits vom Spielbetrieb der zweiten Liga zurückgezogen und auch Râmnicu Vâlcea steht kurz vor dem Ende. Der Klassenerhalt dürfte ein mehr als schwieriges Unterfangen werden.

Die Prognosen: FCSB sollte stärkster Anwärter auf den Titel sein. Viitorul spielte schon letztes Jahr eine starke reguläre Saison, brach allerdings in der Meisterrunde ein. Die Mannschaft ist eingespielt, verlor mit Marin allerdings ihren besten Spieler. Eine gute Runde spielte bisher auch CSU Craiova. Mit Linksverteidiger Bogdan Vatajelu verließ ein wichtiger Rückhalt die Mannschaft, als Ersatz kam Radoslav Dimitrov aus Boto{ani. Im Sturm konnte Andrei Ivan trotz Abwerbungsversuchen aus Brügge gehalten werden. Verstärkt wurde der Angriff zudem mit Nusmir Fajic. Wenig Chancen wird sich Dinamo Bukarest ausrechnen dürfen. Mit Valentin Lazăr, Dorin Rotariu und Harlem Gnohéré mussten gleich drei Stammspieler abgegeben werden. Rumänien-Rückkehrer Thaer Bawab dürfte kein adäquater Ersatz sein.
Den Abstieg werden ASA Neumarkt, ACS Poli Temeswar und Pandurii Târgu Jiu unter sich ausmachen. Einer der Clubs wird dabei in der Relegation eine zweite Chance erhalten. Den Relegationsplatz nimmt derzeit Concordia Chiajna ein, doch die Mannschaft ist im Vergleich deutlich besser aufgestellt. Boto{ani, Jassy und Voluntari haben bereits 16 Punkte Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz. Der Vorsprung wird sich zur Abstiegsrunde zwar halbieren, doch ernsthafte Sorgen um den Gang in die Zweitklassigkeit sollte bei den drei Clubs nicht aufkommen. Allerdings hat Jassy mit finanziellen Problemen zu kämpfen.