Festungssanierung wird verspätet fertig

Ladislaus-Festung an der Donau bei Coronini soll Touristenattraktion werden

Der Südwestturm, wo die Aussichtsplattform entsteht. In der Ferne sieht man die Ruinen der Golumbac-Festung am serbischen Donauufer. Foto: Flickr Album Gallery Powered By: WP Frank

Coronini – Sie soll zu einer Touristenattraktion mehr werden im Donaudurchbruch beim Eisernen Tor, die Festung des Ladislaus Postumus ( alsV. László, Ladislaus V. König von Ungarn), die Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet und (wahrscheinlich) um 1550 geschleift wurde, um nicht in osmanische Hände zu gelangen – oder infolge der Thronstreitigkeiten und des Bürgerkriegs nach dem an Leukämie noch nicht 18-jährig verstorbenen Königs von Ungarn und Böhmen und Großherzogs von Österreich. Genau ihr gegenüber stehen am serbischen Donauufer die Ruinen der Golumbac-Festung, hervorragend restauriert und seit mehreren Jahren eine bedeutende Touristenattraktion.

Nun laufen – in der Ausführung einer spezialisierten Firma aus Ploiești – Restaurierungsarbeiten auf dem Bergsporn bei der Gemeinde Coronini, durch welche die Konturen und hauptsächlichen Bezugspunkte der Ladislaus-Festung wiederhergestellt werden sollen. Die Arbeiten kosten 19,8518 Millionen Lei und man kann erste Resultate sehen. Bürgermeister Ilie Boboescu, auf den die Initiative der Restaurierung zurückgeht, bedauert: „Leider können wir nur die sichtbaren Ruinen restaurieren, denn trotz aller Mühen – die sich bis Budapest und Wien ausdehnten – konnten wir keine alte Darstellung der Ladislaus-Festung ausfindig machen, die den Restauratoren als Vorlage hätte dienen können. So blieb es dabei: wir dürfen nur restaurieren, was als gesichert existiert hat, die bestehenden Ruinen. Ich muss immer wieder den Leuten erklären, weswegen wir nicht machen können, was die Serben am anderen Ufer getan haben: die hatten sowohl vollständigere Ruinen zur Hand, als auch Illustrationen von früher. Wir nicht.“ Trotzdem ist Boboescu überzeugt, dass auch die Ladislaus-Festung am rumänischen Donau-ufer zur Touristenattraktion werden kann, zumal in der Nähe eine der engsten Stellen des Donaudurchbruchs ist sowie der legendenumwobene Babakaja-Felsen. Fertiggestellt werden müssten die Restaurierungsarbeiten Ende November 2021. Die Chancen dazu sind, realistisch gesehen, gering, denn die Corona-Pandemie ist dazwischengekommen und hat die Arbeiten erheblich verzögert. Laut Projekt müssen die Ruinen konsolidiert, restauriert, konserviert und das Ensemble geschützt werden vor weiterem Verfall. Errichtet wird ein Aussichtspunkt auf Wachtturm Nr.3 im Südwesten, praktisch oberhalb des Donaulaufs, die Festungsmauern werden konserviert, die Festungstürme ebenfalls, es werden Besucherplattformen und -Brücken gebaut, es wird für elektrische Beleuchtung gesorgt und für die Anlage von Fußgängeralleen. Neugebaut wird auch ein kleines Nebengebäude, für das Personal, das hier tätig sein wird.