Finanzierung für neuen Park und „Grüne Linie“

Mit EU-Mitteln finanzierte Projekte für mehr Lebensqualität

Astrid Fodor und Simion Crețu unterzeichneten zwei Finanzierungsverträge, die wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität in Hermannstadt beitragen werden. Foto: Vlad Popa

Die nach dem Erlenpark zweitgrößte Grünanlage im Bereich des Tilișca- und des Goldtalviertels wird ab November 2022 zum Entspannen aber auch zur sportlichen Betätigung einladen. Foto: Bürgermeisteramt Hermannstadt

Gleich zwei Finanzierungsverträge, einen zur Einrichtung eines neuen Parks im Stadtteil Tilișca und den zweiten zur Einführung von Elektrobussen im Personennahverkehr, unterzeichnete die Hermannstädter Bürgermeisterin Astrid Fodor am 20. Februar 2020 mit Simion Crețu, dem Direktor der Entwicklungsagentur Zentrum (ADR Centru) im Sitzungssaal des Bürgermeisteramtes am Großen Ring/Piața Mare. Im Rahmen der Presseveranstaltung machten die Bürgermeisterin und die Projektmanager der Stadtverwaltung Angaben zu den Einzelheiten der beiden Vorhaben.

Großangelegter Park im Kommen

Mit seiner Fläche von vo-raussichtlich 6,2 Hektar (rund 8,6 Fußballfelder) wird der neue Park im Bereich des Tilișca- und des Goldtal-Viertels/Valea Aurie der nach dem Erlenpark/Parcul Sub Arini zweitgrößte Park der Stadt sein und sich durch seine Ausstattungen von seinem größeren Bruder deutlich unterscheiden. „Der Tilișca-Park ist das erste Projekt der Stadtverwaltung zur Wiedergewinnung von Land im innerstädtischen Bereich und wird auf dem Gelände einer vormaligen Lagerplatzfläche für Bauabfälle mithilfe einer Finanzierung von rund 14,8 Millionen Lei umgesetzt, von denen knapp 13,5 Millionen Lei als nichtrückzahlbare Finanzierung zur Verfügung gestellt werden. Das Vorhandensein möglichst großzügiger und gut eingerichteter Grünanlagen ist für die Lebensqualität und den Komfort in Hermannstadt ausschlaggebend“, so die Bürgermeisterin Astrid Fodor.

Zu den Einzelheiten des Vorhabens sprach Ciprian Rațiu, der Projektmanager und Direktor des Technischen Dienstes im Rahmen des Bürgermeisteramtes Hermannstadt. Ihm zufolge sieht das Projekt aufgrund der zahlreichen umzusetzenden Arbeiten eine Ausführungsdauer von knapp anderthalb Jahren nach Anordnung des Baubeginns vor, sodass die Arbeiten spätestens Ende November 2022 abzuschließen sind. Ein besonderes Merkmal des Grundstückes ist der Höhenunterschied von knapp 20 Metern, der im Laufe der Jahre durch die Lagerung von Bauerde und -Schutt entstand. Nach Abschluss der Befestigungsarbeiten, die durch Abstufungen im Gelände und die Pflanzung von Zierbäumen dauerhaft unterstützt werden, sollen auf den für andere Zwecke als Grünflächen gesetzlich vorgegebenen 10 Prozent des verfügbaren Grundes Promenadeflächen und Sportplätze entstehen. Als Infrastrukturarbeiten sind das Wasserleitungs- und das Kanalisationsnetz sowie eine automatisierte Sprinkleranlage einzurichten und öffentliche Sanitäranlagen mit selbstreinigenden Toiletten zu bauen. Die umweltfreundliche öffentliche Beleuchtung wird durch ihre Ausstattung mit einem Videoüberwachungssystem, Steckdosen zum Aufladen von Mobiltelefonen und anderen Geräten sowie Wi-Fi-Hotspots zugleich „intelligent“ sein und zum Komfort der Besucher beitragen. Des weiteren werden ein grünes Labyrinth mit Entspannungsbereich, ein Minigolfplatz, ein Multifunktions-Sportplatz, ein Springbrunnen, ein Spielplatz und eine Seilbahn angelegt. Für eine bessere Zugänglichkeit sieht das Projekt auch die Erneuerung der Preot-Bacca-Straße auf dem Teilbereich zwischen den Straßen Islazului und Săcel vor, die auch das Wasserleitungs- und das Kanalisationsnetz sowie die umweltfreundliche öffentliche Beleuchtung umfassen.
„Die Machbarkeitsstudie ist fertiggestellt und nun werden die Angebote zur Ausarbeitung des technischen Projektes ausgewertet. Nach Unterzeichnung dieses Vertrages werden wir die Ausschreibung der Arbeiten an dem Park angehen, der, unserer Meinung nach, alle Bedingungen erfüllt, die wir uns für unsere Familien wünschen“, so Astrid Fodor. Betreffend den Erlenpark erklärte die Bürgermeisterin, dass in nächster Zukunft die Ausarbeitung einer Studie zu seiner Erneuerung ansteht, die zu einer wesentlich besseren Nutzung des Parks führen soll.

Elektrobusse in der Altstadt

„Die Notwendigkeit einer solchen grünen Linie wurde bereits in der integrierten Entwicklungsstrategie der Stadt Hermannstadt und dem Mobilitätsplan identifiziert. Das Projekt im Wert von über 11 Millionen Lei sieht, vom Ankauf der fünf Kleinbusse mit jeweils 24 Plätzen abgesehen, die Ausstattung mit Haltestellen und Ladestationen vor“, sagt Astrid Fodor.

Der Projektmanagerin Alexandra Dincă zufolge wird im Rahmen des Vorhabens eine neue Trasse geschaffen, welche die Untere Promenade/Bulevardul Coposu, den Hermannsplatz/Piața Unirii und den Zibinsmarkt mit dem Bahnhof und der Salzgasse/Constituției verbinden werden und Anbindungsmöglichkeiten an die Nahverkehrstrassen in der Gegend bieten. Die fünf Elektrobusse werden alle gegenwärtig verfügbaren Ausstattungen bieten, wie Anzeigen und Informationssysteme, Wi-Fi-Netz und integrierte Fahrkartensysteme in den Bussen aber auch in den Haltestellen.

„Die technisch-wirtschaftlichen Indikatoren dieses Projektes sind bereits bewilligt, nach der Vertragsunterzeichnung werden wir die Ausschreibung zum Ankauf der Busse und der restlichen Ausstattungen sowie zur Ausarbeitung des technischen Projektes, betreffend die technische Beratung und die Einrichtung der Haltestellen angehen können“, präzisiert Astrid Fodor. Zur Dauer der Umsetzung dieses Projektes äußerte die Bürgermeisterin, dass ein genaues Datum nicht angegeben werden kann, da nicht alle Projektschritte und notwendigen Genehmigungen von der Stadtverwaltung abhängen. „Eine Schätzung kann ich nicht anbieten, sondern nur ein Beispiel: das zuständige Ministerium hat das Ausschreibungsverfahren betreffend die neun anderen elektrischen Nahverkehrsbusse im August angegangen. In der Zwischenzeit wird das technische Angebot noch ausgewertet und dieses Verfahren soll spätestens Ende des Jahres abgeschlossen werden. Ich bin mir sicher, dass unser Projekt nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen wird; ich hoffe, dass wir die Kleinbusse bis August haben werden“, erklärte Astrid Fodor.