Forumsvertreter treffen Integrationsministerin Öney

Integrationsministerin Bilkay Öney, in Begleitung von Ministerialdirigent Claus Enkler (zweiter von rechts) und Hans Schebesch (Generalkonsulat Hermannstadt, links) traf sich mit den Forums-Stadträten Werner Braun (rechts) und Christian Macedonschi (dritter von links) sowie mit dem Vertreter des Kronstädter Jugendforums, Paul Binder.
Foto: Ralf Sudrigian

Die baden-württembergische Ministerin für Integration, Bilkay Öney (SPD), besuchte während ihres Rumänien-Aufenthaltes am Freitag auch Kronstadt/Braşov.  Dabei konnte sie erfahren, dass die da lebende deutsche Minderheit ein sehr gutes Ansehen genießt und auch dazu beigetragen hat, dass sich in diesem Landesteil deutsche Firmen angesiedelt haben. Die Stadt sei „wunderschön“ und das Stadtzentrum sei „deutsch geprägt“ sagte Minister Önay gegenüber der KR. Bei einem Gespräch mit den beiden Stadtratsmitgliedern seitens des Kronstädter deutschen Forums, Werner Braun und Christian Macedonschi sowie mit dem Leiter der Kronstädter Jugendforums, Paul Binder, ging es in erster Linie um die gegenwärtige Situation der deutschen Minderheit, um die Anpassung der Ausbildungsmöglichkeiten an die Arbeitsmarktsituation und an die Wirtschaftsperspektiven.

Bilkay Öney, die Rumänien zusammen mit Peter Friedrich, baden-württembergischen Minister für Bundesrat, Europa und Internationale Angelegenheiten besuchte (letzterer beteiligte sich an der gemischten rumänisch-baden-württembergischen Regierungskommission in Bukarest) wollte sich vor Ort über die Situation der Roma interessieren, da in letzter Zeit verstärkt Einwanderer dieser Bevölkerungsgruppe in Deutschland verzeichnet werden. In diesem Sinne hatte sie die Möglichkeit wahrgenommen, sich mit Vertretern von Roma-Verbänden und  von Nichtregierungsorganisationen zu treffen, die in diesem Bereich aktiv sind.

Öney erfuhr, dass in Rumänien nicht von einer staatlichen Diskriminierung der Roma die Rede sein könne, dass es auch viele „unsichtbare Roma“ gebe, d. h. Mitglieder dieser Ethnie die in der Regel gut integriert seien und nicht auffallen würden, die sich aber bei der Volkszählung nicht als Roma bezeichneten. Zusammenfassend sagte Ministerin Öney der KR: „Ich glaube die Integrierung der Roma ist eine gesamteuropäische Frage. Alle Nationalstaaten müssen sehen, wie sie mit bestimmten sozial benachteiligten Gruppen umgehen. (…). Es ist ein Problem von Armut, von armen Familien, von traditionell orientierten Familien. Es ist auch ein Problem in ländlichen Gebieten, wo es wenig Infrastruktur gibt, wo die Menschen eben keinen Strom, kein fließendes Wasser haben, wo es auch keine Schulanbindung gibt, so dass es schwierig ist, diese Menschen zu integrieren. Man muss zuerst Grundbedürfnisse befriedigen. Es wird viel gemacht und das ist sehr erfreulich.“