Freude und ein Hauch Wehmut

Die Verleihung des DSD2-Sprachdiploms bedeutet für viele Deutsch-Lerner auch den Abschied von der Schule

Programmlehrkraft Kati Jarosch aus NRW (li.) übergibt die Deutschen Sprachdiplome am Goethe-Kolleg Bukarest.
Foto: CGG

An den Partnerschulen im ZfA-Fachberaterbezirk für das Altreich sind in den vergangenen  Wochen die „Deutschen Sprachdiplome“ feierlich an die stolzen Absolventen überreicht worden. Insgesamt hatten 266 Deutschlerner aus den elften und zwölften Klassen an acht Prüfungsschulen im Winter 2013/14 an den Prüfungen teilgenommen. Mit dem Deutschen Sprachdiplom der Zweiten Stufe werden sprachliche Kompetenzen auf dem Niveau B2 oder C1 des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen zertifiziert, was einem selbstständigen Gebrauch bzw. beinahe muttersprachlichen Fertigkeiten entspricht.
Eine besondere Herausforderung stellte sich am Deutschen Goethe-Kolleg in Bukarest, wo ein „doppelter Prüfungsjahrgang“ 140 Kandidaten auf einen Schlag bescherte. Kathrin Jarosch, aus Nordrhein-Westfalen vermittelte Programmlehrerin, die erst wenige Monate vor den Prüfungen ihren Dienst als DSD-Koordinatorin aufgenommen hatte, nahm’s gelassen: „Mit Doppeljahrgängen habe ich schon Erfahrung“, schmunzelte sie. Erst im Schuljahr vor ihrer Vermittlung hatte sie als Beratungslehrerin an ihrem Gymnasium bei Aachen einen doppelten Abiturjahrgang gestemmt.

In Suceava und Jassy/Iaşi wurden die Urkunden von ZfA-Fachschaftsberater Joachim Ferneding übergeben, an den Bukarester Schulen übernahmen Christiane Heinze vom Kulturreferat der Deutschen Botschaft und Dieter Jaeschke diese schöne Aufgabe. Der ZfA-Fachberater ließ es sich auch nicht nehmen, am Nationalkolleg „Mircea cel Bătrân“ in Konstanza/Constanţa die Diplome zu überreichen, wo alle 28 Schülerinnen und Schüler der Prüfungsgruppe bestanden hatten. Mit jeweils 93 Prozent lagen die Bestehensquoten auch am Nationalkolleg „Petru Rareş“ und am Kogălniceanu-Lyzeum in der moldauischen Hauptstadt Chişinau sehr hoch. „Die durchschnittliche Bestehensquote ist in meinem Bezirk mit über 78 Prozent sehr erfreulich“, lobte ZfA-Koordinator Dieter Jaeschke das Engagement von Lehrkräften und Prüflingen. Ein paar Tränchen flossen bei der Feier im Caragiale-Nationalkolleg in Bukarest, wo Patricia Piendl, Programmlehrerin aus Bayern, nach dreijährigem Einsatz von ihren Schützlingen mit Ovationen und einem riesigen Blumenstrauß verabschiedet wurde.
In Rumänien gibt es derzeit 50 DSD-Schulen, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) im Auftrag des Auswärtigen Amts betreut werden. Das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern. Die Prüfungssätze werden von der ZfA in Bonn erstellt. Hier findet auch die Auswertung der Ergebnisse statt. Die Sprachdiplomprüfung hat Auswirkungen auf den Deutschunterricht in vielen Ländern und ermöglicht eine weltweite Vergleichbarkeit der Leistungen, weil sie am Europäischen Referenzrahmen für Sprachen orientiert ist. Weitere Informationen:  www.auslandsschulwesen.de/bukarest