Frühlingsferien in Rumänien

Fünf Tipps für Aktivurlauber

Das Harbachtal ist ein Paradies für Wanderer und Radfahrer.

Bergwandern und ein bisschen Grusel bietet der Tihuța-Pass.

In Izvoare kann die Begegnung mit einem Wildschwein nur gut enden.

Ein großartiges Erlebnis: mit der Drahtseilrutsche durch die Klamm der Sieben Leitern Fotos: die Verfasserin

Ob Wochenendausflug oder Kurzurlaub – man muss nicht immer ins Ausland fahren, um Spannendes zu erleben und Energie zu tanken. Auch das eigene Land bietet viele verborgene Schätze, die es kaum erwarten, entdeckt zu werden. Für diejenigen, die sich im Urlaub nicht nur erholen wollen, sondern auch Sport treiben oder vielleicht auf der Suche nach einem kleinen Adrenalinkick sind, gibt es viele interessante Orte, die man besonders in der Frühlingszeit besuchen sollte. Hier fünf davon.

Radfahren im Harbachtal

Für Liebhaber von Outdoor-Aktivitäten ist das Harbachtal mit seinen 229 Kilometern Rad- und Wanderwegen ein idealer Ort für einen Kurzurlaub. Besonders im Frühling, wenn die Sonne nicht so stark scheint. Das Harbachtal grenzt im Westen an Hermannstadt/Sibiu, im Osten an Reps/Rupea und im Norden an das Kokeltal in der Gegend von Schäßburg/Sighișoara. Die markierten Wege wurden im April 2015 von den Vereinen Mioritics und WWF România eingeweiht. Sie führen durch 26 Dörfer mit mittelalterlichen Wehrburgen und an Schäßburg vorbei, verbinden UNESCO-Monumente in Schäßburg, Viscri/Deutsch-Weißkirch, Saschiz/Keisd und Breite. Der längste Weg ist 29,2 Kilometer lang (Viscri-Dealul Ciorilor) und der kürzeste 1,6 Kilometer (Schäßburg-Breite-Plateau). 70 Infotafeln sind in den Ortschaften angebracht, durch die der Weg führt. Die Wege sind überhaupt nicht steil und man muss kein Profi sein, um die Strecken zu bewältigen. Auch Familien mit Kindern können sich auf den Fahrradsattel trauen und die wunderschöne Gegend erkunden. In den Dörfern kann man auch die stattlichen Kirchenburgen bewundern und bei schönem Wetter eignet sich der Frühlingsanfang perfekt für das erste Picknick des Jahres.

Rehe und Wildschweine hautnah erleben in Harghita

Das kleine Dorf Izvoare in Harghita, ungarisch Ivo, liegt versteckt zwischen Hügeln, dahinter beginnen die Berge. Es befindet sich etwa 20 Kilometer von Oderhellen/Odorheiul Secuiesc entfernt, wenn man Richtung Niklasmarkt/Gheorgheni fährt. Auf einem Hügel, der eine herrliche Aussicht auf das Harghita-Gebirge bietet, liegt die Jagdvilla Honor. Für Touristen, die hier übernachten, werden täglich Führungen durch den Wildpark organisiert, der nur zwei Kilometer entfernt liegt. Hier trifft man besonders freundliche Wildschweine und Rehe, die sich wie Hunde streicheln lassen. Im 320 Hektar großen Wildpark, der von Bergen umgeben und von Flüssen durchzogen ist, leben die wilden Tiere in ihrem natürlichen Umfeld. Vor längerer Zeit gab es in dieser Gegend nur Wälder. Durch massive Fällungen und Straßenbau ist ein Teil davon für immer verschwunden. Im Park leben die Tiere in Sicherheit – sie werden täglich gefüttert und von Bären und Wölfen durch elektrische Zäune getrennt. Außer dem Wildpark gibt es die Möglichkeit, Wanderungen zu unternehmen, zum Beispiel zur Hütte Harghita Mădăraș.

Wanderungen und Vampir-Pfannkuchen am Tihuța-Pass

Einer der schönsten Autowege Rumäniens führt von Vatra Dornei nach Bistritz/Bistrița. Genau in der Mitte des Weges liegt Piatra Fântânele, eine Bilderbuchortschaft am Tihuța-Pass, durch den man aus der Moldau nach Siebenbürgen gelangt. Von hier hat man eine spektakuläre Aussicht auf die Gebirge Rodnei, Călimani und Șuhard. Für begeisterte Sportler gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen. Der wohl schönste unter ihnen führt durch die Toader-Wiese, das Tal Izvorul Lung und das Dorf Mita bis zum Colibița-See. Hier kann man bei gutem Frühlingswetter auf Liegestühlen entspannen, mit dem Schlauchboot auf dem See fahren, leckere Fischgerichte essen und vor allem schöne Fotos aufnehmen. Ein anderer Weg, der eher für erfahrene Bergwanderer geeignet ist, führt von Piatra Fântânele über den Tihuța-Pass und den Gipfel Măgura Calului (1230 Meter). Etwas leichter und kürzer ist der Weg zum Bach „La Borcut“, der knapp drei Stunden dauert.

Nach der anstrengenden Wanderung kann man in einem berühmten Hotel entspannen, das schon seit den 80er Jahren von ausländischen Touristen gerne besucht wird. Manche von ihnen meinen, dass es genau an dem Platz steht, wo Bram Stoker die Gruselburg des Grafen Dracula in seinem berühmten Roman platziert hat. Während der 40 Jahre seines Bestehens wurden im Hotel „Castel Dracula” legendäre Halloween-Partys für amerikanische Touristen organisiert. Im Keller des Hotels kann man sogar auf den Sarg des legendären Grafen stoßen. Aber das schönste ist die Terrasse des Hotel-Restaurants, wo man eine wunderschöne Aussicht auf die Umgebung hat. Unbedingt die Vampir-Pfannkuchen mit viel Kirschsoße bestellen! Seit ein paar Monaten steht das Hotel zum Verkauf an, es wird aber im Frühjahr für Touristen geöffnet sein.

Mit der Drahtseilbahn durch die Klamm der Sieben Leitern fliegen

Die Gegend von Kronstadt/Brașov bietet einmalige Abenteuer für Adrenalin-Liebhaber. Man kann zum Beispiel vom Bunloc oder Schuler mit dem Gleitschirm fliegen und findet in zahlreichen Abenteuer-Parks Kletterstationen in mehreren Schwierigkeitsstufen. Seit ein paar Jahren bietet auch die Gegend um die Klamm der Sieben Leitern am Hohenstein eine Sport-Attraktion für mutige Touristen: Diese können die Schlucht auf der längsten Gleitseilbahn Rumäniens herunterrutschen. In der Nähe der Klamm befindet sich eine Hütte, wo man Wasser, Kaffee und Süßigkeiten kaufen kann. Dort gibt es auch die Tickets für die Drahtseilbahn, die 50 Lei kosten. Man erhält Ausrüstung und ein Training, das weniger als fünf Minuten dauert, dann geht es los. Keine Angst, wenn man die Anweisungen richtig befolgt, kann nichts passieren! Es gibt 21 verschiedene Segmente, das längste ist 273 Meter lang, das kürzeste 47. Die Drahtseile sind in verschiedenen Höhen angebracht. Die spannendsten Fahrten sind natürlich die in der größten Höhe. Dafür muss man auf speziellen Leitern in die Bäume klettern. Man fliegt vorbei an Felsen, Bäumen, Bächen und hoch über den Köpfen staunender Touristen.

Am Strand reiten in Mangalia

Pferdeliebhaber finden an sehr vielen Orten Rumäniens Möglichkeiten, um zu reiten. Aber wie wäre es, im Frühling an die Schwarzmeerküste zu fahren und vom Pferdesattel aus die menschenleeren Strände zu erkunden? Das Gestüt von Mangalia wurde schon im Jahr 1926 gegründet und ist das größte Südosteuropas. Hier sind etwa 350 Rassepferde untergebracht. Periodisch werden sie am Strand zwischen den Orten Saturn und Venus ausgeführt und bieten einen wunderschönen Anblick für Touristen. Die Rennbahn in Mangalia ist die einzige Galopp-Rennbahn des Landes und erstreckt sich über eine Fläche von 19 Hektar. Dort werden im Juni und September Pferderennen veranstaltet. Am Strand kann man auf Ponys (50 Lei/Stunde) oder Vollblutarabern (80 Lei/Stunde) reiten.