Fußball-Liga vor Fortsetzung

Sportvereine von Zuschauerregelung ausgeschlossen

Hermannstadt (ADZ) - Noch hat die Rumänische Fußball-Liga (LPF) keine Spiele für das Wochenende am 13./14. Juni angesetzt, doch die Vorbereitungen zur Fortsetzung der ersten Liga gehen weiter. Dabei scheinen nur noch die Fußballmannschaften strenge Hygienevorschriften einhalten zu müssen. Denn während Staatspräsident Klaus Johannis in der vergangenen Woche verkündete, dass Veranstaltungen unter freiem Himmel fortan mit bis zu 500 Personen durchgeführt werden können, befanden sich die Profi-Fußballer seit rund zwei Wochen in einem Quarantäne-Trainingslager. Auch sind die Erstligaspiele von den verkündeten Regelungen ausgeschlossen.

In Folge der letzten Lockerungsmaßnahmen der Regierung sowie dem Druck der Vereine konnten die Spieler nun zwar zu ihren Familien zurückkehren und die Mannschaften wieder zu ihrem regulären Trainingsbetrieb zurückkehren, doch schon eine einzige Infektion eines Spielers oder Betreuers könnte den gesamten Spielbetrieb zusammenbrechen lassen. Denn entsprechend der Regelungen zur Wiederaufnahme des professionellen Sports müssten sich im Falle einer bestätigten Infektion alle Kontaktpersonen in eine 14-tägige Quarantäne begeben, nach dem ersten Spiel dann nicht mehr nur die eigenen Mitspieler, sondern auch die gesamte gegnerische Mannschaft. Der enge Zeitplan zur Beendigung der Meisterrunde könnte dann nicht mehr eingehalten werden.

„Es ist eine logische Entscheidung. Spieler sind keine Tiere, die eingeschlossen werden müssen. Die Fußballer des FC Viitorul sind bereits nach Hause zurückgekehrt. Selbst wenn diese Entscheidung nicht getroffen worden wäre, wären sie wahrscheinlich durch das Fenster geflüchtet“, erklärte Gheorghe Popescu, der Präsident des FC Viitorul. Die gegensätzliche Ansicht vertritt hingegen Valeriu Iftime vom FC Botoșani. „Ich hätte das Quarantäne-Trainingslager nicht aufgegeben. Wir wissen nicht, welche Gefahr auf uns wartet, wenn wir diese Meisterschaft nicht beenden können. Wenn wir nicht über TV-Rechte auf das Geld zugreifen, werden viele Clubs bankrottgehen. Wenn es nach mir ginge, hätte ich die Spieler noch 2-3 Wochen im Trainingslager gehalten.“, erklärte der Clubbesitzer.

Die Benachteiligung der Sportveranstaltungen gegenüber anderen Veranstaltungen adressierte Justin Ștefan, der Generalsekretär der ersten Liga, an die politischen Entscheidungsträger. „Warum sind Aktivitäten im öffentlichen Raum, beispielsweise Konzerte, mit 500 Teilnehmern gestattet, aber Fußballspiele müssen hinter verschlossenen Türen stattfinden? Es gibt in den Stadien vier Tribünen mit unterschiedlichen Zugängen.“ Währenddessen wurde in Ungarn der Spielbetrieb am Wochenende wieder aufgenommen und auch Zuschauer sollen demnächst wieder in die Stadien gelassen werden.