Gabriel Resources verklagt Rumänien vor dem Schiedsgericht

4,4 Milliarden US-Dollar Entschädigung wegen Blockierung der Investitionen

Bukarest (ADZ) - Die kanadische Firma Gabriel Resources will den rumänischen Staat zur Zahlung von 4,4 Milliarden US-Dollar wegen der Blockierung der Investitionen im Goldprojekt Roşia Montană beim Schiedsgericht der Weltbank (ICSID  – Internationales Zentrum für die Lösung von Rechtsstreiten im Bereich Investitionen) verklagen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens von Donnerstag. Gabriel Resources will in der Region mit der Firma Roşia Montană Gold Corporation, die bereits 1997 im Kreis Alba gegründet wurde, rund 300 Tonnen Gold und 1400 Tonnen Silber unter der Verwendung von giftigen Zyaniden fördern, was zu Widerstand in der Zivilgesellschaft geführt hat.

Gabriel Resources ist der Ansicht, dass Rumänien durch die Lizenzierung und anschließende illegale Blockierung der Projekte den Investitionsvertrag Rumänien-Kanada missachtet und Gabriel Resources dabei erheblich geschädigt hat.
Die Details und Argumente der Firma sind in der beim Schiedsgericht eingereichten Denkschrift (Memorial) enthalten, auf die Rumänien bis zum Februar 2018 antworten muss. Nach mehreren Schritten der beiden Seiten kommt es dann zwischen dem 9. und 20. September 2019 zu einer Anhörung vor dem Schiedsgericht.
Außer der Verwendung von Zyanid beanstanden die Gegner des Projektes Roşia Montană unter anderem auch die Zerstörung von archäologischen Artefakten (150 Kilometer unterirdische Förderschächte aus römischer Zeit), die Abtragung von zwei Berggipfeln, die Entstehung eines 300 Hektar großen Sees mit Zyaniden und anderen Schwermetallen. Infolge massiver Straßenproteste wurde der Gesetzentwurf zum Goldförderprojekt Roşia Montană Ende 2013 vom Parlament abgelehnt.