Jahreslosung 2021 – Jesus Christus spricht: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Luk. 6,36)
Liebe Schwestern und Brüder!
Wie aus einer anderen Welt kommt dies Wort einher. Es kommt in unsere Welt der Unbarmherzigkeit und Härte, Verrohung und Distanzierung, Angst und Unsicherheit. Wo ein jeder zunächst seinen eigenen Weg durch die Corona-Krise sucht. Wo immer seltener Rücksicht genommen wird auf andere. Wo Gott keine Rolle mehr spielt. Wo wenig von Erbarmen und Herzlichkeit zu spüren ist. Umso nötiger haben wir diesen neuen Ansatz aufeinander zuzugehen und zueinander in Beziehung zu leben.
Im zusammengesetzten Wort „barmherzig“ treten das Erbarmen und die Wärme hervor, die aus dem Herzen kommen. Das Herz wird als das Zentrum des Menschen angesehen, aus dem nur Gutes kommen kann. Das heißt, wir sollten unser Herz sprechen lassen, mit Herzlichkeit einander begegnen, von Herzen einander Gutes tun und mit ganzem Herzen bei einer Sache sein.
Das „barmherzig sein“ sollte uns gar nicht so schwer fallen. Der barmherzige Samariter (Luk. 10,25-37) zeigt wie das geht: Er hilft direkt und nimmt sich des Verletzten an, anders als seine Vorgänger. Auch der Vater des „verlorenen“ verprassenden Sohnes (Luk. 15,11-32) handelt anders, überraschend, als sein Sohn aus der Fremde wieder nach Hause findet. Neue Kleider, einen Ring und ein Fest bekommt er, weil das Herz des Vaters voll Vergebung und Liebe ist. So ist Gott! Mit solch einem Gott haben wir es die 365 Tage des Jahres 2021 zu tun! Das ist tröstlich! Das will doch Lust auf Mehr machen!
Die Jahreslosung für 2021 bezeugt die Barmherzigkeit unseres himmlischen Vaters, die Güte und Gnade Gottes. Dass Gott Liebe und Vergebung ist. Dass ER durch Jesus Christus und dessen Leiden, Sterben und Auferstehen für uns das höchste Opfer gebracht hat. Es ist IHM wert gewesen. Wir sind IHM das wert und ein jeder für IHN Grund zur Barmherzigkeit. Nicht wir Menschen, sondern ER ist uns zum Vorbild und zur Vergleichsbasis geworden, wie unser Leben erfüllt sein kann.
Wir leben. Sind, Gott sei gedankt, gesund geblieben. Teil einer Familie. Haben, was wir zum Leben brauchen. Gehören zu einer Gemeinschaft. Sind trotzdem von der Corona-Krise seelisch und vielleicht auch physisch betroffen. Sehnen uns nach Barmherzigkeit und Wärme, nach Liebe und Nähe, Geborgenheit und Verlässlichkeit. So liegt es bei uns selbst, wenn wir Erwartungen an die anderen haben, dass wir mit derselben Einstellung und unseren Gaben den anderen begegnen und sie beschenken. Auch wenn Abstand und Schutzmaßnahmen weiter gelten und noch eine Weile gelten müssen: Das Herz kennt keine Schranken. Damit unser Leben lebenswert und die Welt beginnt sich zu ändern. Mit mir und Dir. Die Gabe der Barmherzigkeit zu erleben und zu schenken wünsch ich uns von Herzen im Neuen Jahr des Herrn 2021. Damit unsere Welt wieder heil wird.
