Geschichte der Juden und Holocaust– Unterrichtsfach in allen Sekundarschulen in Rumänien

Bukarest - Am 15. November dieses Jahres hat das rumänische Parlament ein neues Gesetz verabschiedet, wodurch der Unterricht über die Geschichte der Juden und den Holocaust an allen Sekundarschulen in Rumänien verpflichtend eingeführt wird. Das Gesetz wurde am Donnerstag, dem 25. November, durch Präsident Klaus Johannis unterzeichnet. Die Gesetzesinitiative geht auf zwei Abgeordnete der jüdischen und deutschen Minderheit, MP Silviu Vexler und MP Ovidiu Ganț, zurück. Dies begrüßte die Deutsche Botschaft durch ein Pressekommuniqué, in dem die Einführung des Unterrichtsfachs als wichtiger Schritt bezeichnet wird, um das Wissen über den Holocaust und die jüdische Geschichte insbesondere an die junge Generation weiter zu geben. 
Botschafter Dr. Peer Gebauer betonte, dass nur mit dem Bewusstsein der schrecklichen Verbrechen des Holocaust gegen das Vergessen gearbeitet werden könne. In diesem Sinne sei es entscheidend, Schüler einzubinden, um das Gedenken wach zu halten und sich gegen Antisemitismus, Hassrede und Intoleranz einzusetzen. Zudem hob er das Vorbild Deutschlands in Bezug auf die offene und ständige Auseinandersetzung mit dem schmerzhaften Thema hervor, welche auch gegenseitiges Verständnis und Toleranz fördert. Besonders begrüßte Dr. Gebauer die Tatsache, dass  die Gesetzesinitiative von den beiden Abgeordneten der jüdischen und deutschen Minderheit gemeinsam eingebracht wurde. „Dies zeigt einmal mehr, wie eng und vertrauensvoll die Freundschaft zwischen beiden Minderheiten ist” schlussfolgerte der deutsche Botschafter.

Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, zitierte die Worte von Margot Friedländer, Überlebende des Holocaust, und betonte, es seien die jungen Menschen, die durch ihre Fragen, ihre Neugier und ihre Offenheit die Lehren der Vergangenheit in die Zukunft trügen. 

Lehrplan und Unterrichtsmaterialien für das Fach „Geschichte des Holocaust und des jüdischen Volkes“ werden vom Bildungsministerium in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Institut zur Erforschung des Holocaust in Rumänien „Elie Wiesel“ entwickelt.