Griechische Komödie gegen den Krieg

Nicky Wolcz und Helmut Stürmer arbeiten erneut am DSTT zusammen

Temeswar (ADZ) - Das Deutsche Staatstheater bedient mit Aristophanes „Lysistrata“ weiterhin auch die Sparte des klassischen Theaters, nachdem erst Anfang März eine Shakespeare-In-szenierung auf den Spielplan gebracht wurde. Die Proben für die Aufführung „Lysistrata 3.0“ haben bereits begonnen. Die Regie zeichnet Niky Wolcz, der zuletzt 2021 Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ am DSTT inszeniert hat und 2012 das Stück „Niederungen“, nach den gleichnamigen Erzählungen von Herta Müller, vor das Temeswarer Publikum brachte. Als Text der neuen Darbietung dient nicht nur diese griechische Komödie, denn laut Pressemitteilung des DSTT stammen einige Textteile aus einem weiteren Drama des klassischen Autors sowie aus dem Stück „Die Schutzflehenden“ des zeitgenössischen Theaterkünstlers Charles L. Mee. 

Für das Bühnenbild von „Lysistrata 3.0“ konnte das DSTT erneut Helmut Stürmer gewinnen, der auch das Bühnenbild für „Leonce und Lena“ schuf, und der 2018 für das Bühnenbild der DSTT-Aufführung „Die unglaubliche und traurige Geschichte von der einfältigen Eréndira und ihrer herzlosen Großmutter“ (Regie: Yuri Kordonsky) den Preis des rumänischen Theaterverbands UNITER erhielt (2021 wurde ihm in der Kategorie Darstellende Kunst der rumänische „Orden für Kulturelle Leistung“ im Rang eines Kommandanten verliehen).

„Kennen wir die Autoren der klassischen Antike? Die ehrliche Antwort darauf wäre ein Nein. Daher wissen wir auch nicht, dass sich diese Autoren unter anderem zu Fragen ihrer Zeit geäußert haben, Fragen, von denen einige bis in unsere Zeit hineinreichen, die angesichts des Überfalls der Ukraine durch Russland sogar brennend aktuell sind. Aristophanes war Zeuge des Peloponnesischen Krieges und schrieb Stücke, die diesen Krieg zum Thema haben. Mehr noch: Es gelang ihm sogar eine Komödie dazu, ‚Lysistrata‘. Darin geht es um die Männer,die den Krieg beginnen, und um die Frauen Athens und Spartas, die den Frieden herbeiführen wollen, indem sie sich ihren Männern sexuell verweigern. Nach einigen Verwicklungen führt der Liebesentzug tatsächlich zum Erfolg“, beschreibt künstlerischer Leiter Rudolf Herbert die Essenz der nächsten Premiere am DSTT. Ähnlich wie bei „Ein Sommernachtstraum“ ist ein großer Teil des Ensembles in diese Produktion eingebunden, weiter wirken Ioana Popescu (Kostümgestaltung) und Rudolf Herbert (Dramaturgie), für die musikalische Betreuung sorgt Roxana Ardeleanu (a.G.), die sprecherzieherische Betreuung übernimmt Gabriele Chiteală (a. G.), Bühnenbildassistenz übernimmt Zsolt Fehérvári (a. G.) und die Regieassistenz Isolde Cobeț, während die Maske Bojita Ilici macht. Die Hauptrollen interpretieren Ioana Iacob (Lysistrata), Enikö Blénessy (Kalonike), Daniela Török (Lampito) und Olga Török (Myrhinne). Die Premiere soll am 23. April um 19.30 Uhr stattfinden. Karten sind derzeit noch online sowie an der Theaterkasse erhältlich.