Große ADZ-Umfrage

Teil 2: Erste ausführliche Analyse aller Datensätze

Die meisten ADZ-Leser sind berufstätig und Rentner. Schüler und Auszubildende fehlen fast vollständig im Leserspektrum, obwohl es deutsche Schulen und Ausbildungsstätten gibt.

Gründe, warum die ADZ gelesen wird | Diagramm: Screenshot Surveyplanet

(Fortsetzung vom 7.12.)

Beliebtheit der Sonderseiten

Unter den Sonderseiten schneidet die neue Sonderseite „Brennpunkt/Ratgeber“ mit 35 Prozent „oft“-Antworten am besten ab, gefolgt von „Kultur“ mit 34 Prozent „oft“-Lesern. Im Durchschnitt erhalten die Sonderseiten Tourismus, Deutschland und die bereits genannten als häufigste Wertung: „manchmal“. Unter den „fast nie“-Angaben führt die Deutschland-Seite mit 46,4 Prozent.

Für die Seiten „Koch mit“, „Wochenende“, „Jugend“ und „Kinder“, die nicht auf der Internet-Plattform erscheinen, ist die prozentuale Bewertung nicht aussagekräftig, da wie aus den Zahlen hervorgeht auch reine Online-Leser geantwortet haben – und zwar ganz offensichtlich und korrekt mit „fast nie“. Wir betrachten für die Auswertung daher nur die „oft“ und „manchmal“ Antworten und erhalten folgendes Ranking: Wochenende (94 Leser oft, 85 manchmal), Kochseite (55 Leser oft, 71 manchmal), Jugend (35 oft, 108 manchmal), Kinder (29 oft, 70 manchmal).

Die Wochenbeilagen

Das TV-Programm wird nur von 17 Lesern „oft“ konsultiert (unter 1 Prozent), von 5 Prozent „manchmal“ und von 92,9 Prozent „fast nie“. Die Beliebtheit der Wochenbeilagen „Banater Zeitung“ (BZ) und „Karpatenrundschau“ (KR) aus dem Raum Kronstadt reflektiert das Interesse an den Regionen: 28,7 Prozent lesen die KR oft, 43,9 Prozent manchmal und 27,4 Prozent fast nie. Die BZ lesen 25 Prozent oft, 29,7 Prozent manchmal und 44,6 Prozent fast nie.

Kein Trend zur Oberflächlichkeit

Der Trend der Medien zu immer kürzeren und daher oberflächlichen Nachrichten lässt sich für die ADZ nicht bestätigen: Von 320 Teilnehmern, die auf die Frage antworteten, welche Berichtsform sie bevorzugen, entfallen 75,6 Prozent (242 Stimmen) auf „kurze Nachrichten“, mit 74 Prozent fast ebensoviele (237) auf „längere Berichte“, gefolgt von „Interviews“ (160) und „Bildreportagen“ (150), Mehrfachnennung war möglich. 

Leseverhalten aktuell

Von 323 Teilnehmern, die auf die Frage antworteten, wie sie die ADZ derzeit lesen, entfallen 31 Prozent (100 TN) auf Abonnenten der gedruckten Zeitung oder/und des PDF – also weniger als ein Drittel, die die kostenpflichtige Zeitung lesen. 74 Prozent oder 238 Personen lesen die Zeitung online, also die Gratis-Variante. Fünf Prozent lesen offenbar beides. 

Betrachtet man jene, die die kostenpflichtige Variante konsumieren, lesen 18 Prozent (59 von 323 Teilnehmern) die gedruckte Zeitung und 17 Prozent (54 Personen) das per Mail versandte Zeitungs-PDF. Das sind zusammen 35 Prozent – etwas mehr als die 31 Prozent Abonnenten, weil einige sowohl PDF als auch Zeitung lesen (Mehrfachantworten waren möglich).

Zukunftswünsche

Von den 324 Lesern, die auf die Frage antworteten, wie sie die ADZ in Zukunft lesen möchten, kreuzten erstaunlicherweise 41 Prozent (134) an: als gedruckte Zeitung! Ein augenscheinlicher Widerspruch in Anbetracht der Tatsache, dass derzeit nur 18 Prozent die gedruckte Zeitung lesen... 

Was passiert hier? Ist dies der Wunsch, die ADZ möge als gedruckte Zeitung erhalten bleiben, obwohl man sie bequemerweise lieber am Bildschirm liest – oder notgedrungenerweise, weil sie ins Ausland im Wochenpaket ankommt? Ein Irrtum ist bei dieser hohen Stimmenanzahl ausgeschlossen. Die ADZ künftig als PDF lesen möchten 20 Prozent, eine Handy-App wünschen sich 15 Prozent. Eine Online-Redaktion mit rund um die Uhr aktualisierten Nachrichten möchten derzeit nur 11 Prozent, obwohl 51 Prozent die ADZ künftig am liebsten online lesen wollen. 

Vereinzelt wurden Wünsche nach einem Online-Abo geäußert, das auch die derzeit nicht online gestellten Rubriken umfasst, oder nach einem für Abonnenten elektronisch durchsuchbaren Archiv, das auch die älteren Jahrgänge beinhaltet (also vor Existenz der Online-Plattform bzw. des PDF-Drucks, einschließlich  „Neuer Weg“). Auch erreichen uns immer wieder Anfragen nach älteren Ausgaben, so dass über diese Variante nachgedacht werden muss.

Vereinzelt kritisiert wurde auch die schlechte Durchsuchbarkeit der Online-Plattform (ist inzwischen behoben), sowie die Diskrepanz zwischen dem Erscheinungsdatum ein und desselben Beitrags in der Zeitung und auf der Webseite.

Wie geht es weiter?

Als nächster Schritt werden die einzelnen Wünsche oder Kritikpunkte, bisher nur grob gesichtet, auf Trends und Umsetzbarkeit untersucht, wobei allerdings auch gegensätzliche Aussagen häufig sind. Des Weiteren müssen auch die Wünsche der älteren und jüngeren Leser getrennt betrachtet werden, um eine Idee davon zu bekommen, ob es hier große Differenzen gibt und wie die „ADZ der Zukunft“ ungefähr aussehen könnte.