Guter Start der Börse ins neue Jahr, Überbesteuerung der Energie-Unternehmen wirft erste Schatten

Die Bukarester Börse startete zuversichtlich ins neue Jahr. Die Indizes legten im Durchschnitt 3,34 Prozent zu, der Hauptindex BET schaffte sogar ein Wochenplus von 4,04 Prozent und somit wieder den Sprung über die 12.000-Punkte-Marke. Der BETPlus-Index schaffte ein Plus in Höhe von 3,9 Prozent, nur knapp unter dem Wochenzuwachs des ROTX-Index (plus 3,91 Prozent) und deutlicher unter dem Wochenergebnis des Energiewerte-Index BET-NG: plus 3,99 Prozent. Am schlechtesten schnitt in der ersten Handelswoche dieses Jahres der Finanzwerte-Index BET-FI ab: plus 0,87 Prozent. Allerdings trübte sich die Stimmung am Freitag, als sämtliche Indizes den Handelstag mit Verlusten abschlossen. 

Vor allem die Entwicklung des Energiewerte-Index wird demnächst interessant zu beobachten sein. Die rumänische Regierung hat kurzfristig beschlossen, die Gewinne der Erdöl- und Erdgas-Unternehmen zusätzlich zu besteuern. Vielleicht ist das Einknicken des Finanzwerte-Index ein erster Hinweis auf die künftige Entwicklung des BET-NG. Die Investmentgesellschaften halten zahlreiche Beteiligungen an Energie-Unternehmen und dürften direkt von der Überbesteuerung ihrer Beteiligungen betroffen sein. Und natürlich werden sich erhöhte Gewinnsteuern auf die Bilanzen der Energie-Unternehmen selber auswirken. Wohl nicht betroffen ist der größte Stromerzeuger Hidroelectrica, der in diesem Jahr noch an die Börse gehen soll.

Erhöhter Umsatz und guter Start für zahlreiche Emittenten

Im Vergleich zur letzten Handelswoche 2022 stieg der Umsatz mit Aktien um 7,9 Prozent auf 159,43 Millionen Lei leicht an. Allerdings verhalfen auch zwei Sonderdeals dem Umsatzwachstum: Am vergangenen Dienstag wechselten 40.000 Aktien des AKW-Betreibers Nuclearelectrica (SNN, 43,7 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) und 83.000 Aktien des Kunststofferzeugers Promateris (PPL, 10,2 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) die Besitzer. Während die SNN-Papiere zum Einstiegspreis von Dienstag gehandelt wurden (42,8 Lei), gingen die PPL-Aktien mit einem Abschlag von 6,7 Prozent über die Tresen. Beide Aktien profitierten auf  Wochensicht, wobei Promateris mit einem Wochenplus von 23,64 Prozent die Tabelle der Gewinner anführt. Umsatzbringer waren indes der Fondul Proprietatea (FP, 2,07 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), mit einem Anteil von 27,8 Prozent am Wochenumsatz, der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,4295 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit 27 Prozent und – weit abgeschlagen – die Banca Transilvania (TLV, 21,1 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Anteil von 12,7 Prozent am Gesamtumsatz auf Platz drei. Auch diese Aktien gehören zu den Gewinnern der Woche mit 1,72 Prozent (FP), 2,26 Prozent (SNP) und 5,9 Prozent (TLV).

Davon gab es am Freitagabend 48 unter den insgesamt 83 am Hauptsegment des rumänischen Aktienmarktes gehandelten Aktien. Ein zweistelliges Wochenergebnis konnte noch das Bauunternehmen Dafora (DAFR, 0,0148 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) vorweisen: plus 21,3 Prozent. Andererseits verlief die erste Handelswoche des Jahres für 14 Emittenten nicht zufriedenstellend. Unter anderem traf es die Investmentgesellschaften SIF Banat Crișana (SIF1, 2,45 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2), SIF Muntenia (SIF4, 1,22 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) und SIF Oltenia (SIF5, 1,725 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4), die mit Wochenverlusten von 0,8 Prozent (SIF1), 1,6 (SIF4) und 0,29 Prozent (SIF5) den Finanzwerte-Index nach unten drückten. Am schlechtesten schnitten die Aktien des Autoteile-Bauers ALTUR (ALT, 0,044 Lei, ISIN ROALTCACNOR1) ab: minus 13,7 Prozent auf Wochensicht.

Marktkapitalisierung wieder über 200 Milliarden Lei

In der Folge des guten Abschneidens zahlreicher Aktien legte auch die Marktkapitalisierung – der Gesamtwert aller gehandelten Aktien – zu und festigte die Position jenseits der 200-Milliarden-Lei-Marke. Am vergangenen Freitagabend lag die Marktkapitalisierung bei 206,6 Milliarden Lei. Zur Erinnerung: Ende vergangenen Jahres, nach einer ernüchternden letzten Handelswoche, lag die Kapitalisierung des rumänischen Aktienmarktes bei 197,2 Milliarden Lei. 

Devisen

Der Devisenmarkt wies mehr Bewegung auf als gewohnt. Der Euro verbilligte sich um 0,0181 Lei oder 0,37 Prozent auf Wochensicht, sonst liegen die Kursvariationen meist an zweiter Stelle hinter dem Komma. Außerdem entwickelte sich der Euro entgegen dem US-Dollar, der sich in der ersten Handelswoche in diesem Jahr um 0,0548 Lei oder 1,18 Prozent wieder verteuerte. So startete der Euro am gestrigen Montag bei 4,9293 Lei in die neue Woche, während der US-Dollar bei 4,6894 Lei startete.


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