Handel flacht kurz vor Jahresende ab, der Markt hat aber gute Aussichten

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

In der vorletzten Handelswoche in diesem Jahr gab die Bukarester Wertpapierbörse ein uneinheitliches Bild ab. Während der Hauptindex BET (9885,56 Punkte) mit einem Plus von 0,05 Prozent eine Seitwärtsbewegung im Vergleich zur Vorwoche machte, legte der Finanzwerte-Index mit einem Plus von fast 1,2 Prozent satt zu. Auch der ROTX gesellte sich zum Hauptindex, obgleich seine Seitwärtsbewegung mit 0,06 Prozent ins Minus zog. Schlechter erging es dem Energiewerte-Index BET-NG, der auf Wochensicht ein Prozent auf 784,87 Punkte verlor. Im Durchschnitt legten die Indizes der rumänischen Börse in der vergangenen Woche unscheinbare 0,05 Prozent zu.
Der Markt verlor auch beim Umsatz an Schwung. Im Vergleich zur Vorwoche generierte der Aktienhandel sieben Prozent weniger Umsatz. So wurden in der vergangenen Woche im Durchschnitt täglich 30,9 Millionen Lei (6,47 Millionen Euro) mit Aktien umgesetzt, insgesamt belief sich der Umsatz auf 154,6 Millionen Lei (32,37 Millionen Euro). Dafür verbesserte sich die Marktkapitalisierung deutlich um 0,5 Prozent auf 180,7 Milliarden Lei (37,85 Milliarden Euro). Mit 36 Emittenten, die sich über Kursgewinne freuten, stand der Markt auch gut da: Nur 20 Emittenten verzeichneten Kursverluste.

Kursverluste halten sich in Grenzen

Und die hielten sich in Grenzen. Den höchsten Wochenverlust (4,7 Prozent) hatte das Bauunternehmen Construc]ii Transilvania (COTR, 120 Lei, ISIN ROCOTRACNOR9) zu vermelden. Gefolgt wurde der Emittent in der Verlustskala vom Messgeräte-Hersteller Electromagnetica (ELMA, 0,161 Lei, ISIN ROELMAACNOR2) und dem Hotelbetreiber Turism Felix (TUFE, 0,356 Lei, ISIN ROTUFEACNOR7), die beide jeweils 3,8 Prozent verloren. Mit etwas Abstand zum Verfolger setzte sich das Chemieunternehmen Sinteza (STZ, 0,3 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8) an die Spitze der Gewinner der Woche, mit einem Gewinn von 10,3 Prozent auf Wochensicht. Der Baustoffhersteller Prebet (PREB, 0,655 Lei, ISIN ROPREBACNOR0) folgte mit einem Plus von 8,3 Prozent, Electroputere (EPT, 0,009 Lei, ISIN ROELPUACNOR3), Dafora (DAFR, 0,022 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) und Alro (ALR, 2,24 Lei, ISIN ROALROACNOR0) konnten mit Gewinnen von 5,9, 5,8 beziehungsweise 5,2 Prozent punkten. 

Der Staat gibt…

Dem Beispiel Alro dürften auch andere Energie- und Industrie-Aktien in nächster Zukunft folgen. Die Regierung hat am vergangenen Freitag einen Eilerlass zur Debatte gestellt, durch den große Energieverbraucher – wie Rumäniens größter Aluminiumhersteller Alro – aus 15 Industriezweigen über CO2-Zertifikate zu Nutznießern einer staatlichen Unterstützungsmaßnahme werden sollen. Im Spiel ist ein Budget von 331 Millionen Euro. Die Perspektive, staatlich mitfinanziert zu werden, dürfte bald auch andere Investoren aus der Reserve locken und Aktien von großen, Strom fressenden Betrieben aufwerten.

…der Staat nimmt

Andererseits lässt sich der Staat auch unter der neuen liberalen Regierung gerne von seinen profitablen Unternehmen finanzieren. So beschlossen das rumänische Energieministerium und der Fonds Proprietatea (FP, 1,19 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) die Ausschüttung von einer Milliarde Lei als Dividenden seitens des größten Stromerzeugers des Landes: Hidroelectrica. Der Fonds, der zu 19,94 Prozent am nicht gelisteten Unternehmen beteiligt ist, hatte die Ausschüttung von 1,25 Milliarden Lei gefordert. Der rumänische Staat hält 80,06 Prozent und plant, demnächst bis zu 15 Prozent am Unternehmen an der Börse zu platzieren. Derweil buhlt Hidroelectrica um die Geschäfte des tschechischen Windmühlenbetreibers CEZ und des italienischen Energieversorgers Enel in Rumänien.

Devisen

So uneinheitlich sich der Aktienmarkt zeigte, so unschlüssig war auch der Devisenmarkt. Während die europäische Gemeinschaftswährung dem rumänischen Leu etwas Boden überließ, wertete sich der US-amerikanische Dollar gegenüber der Landeswährung stärker auf. Und dies nicht einmal zimperlich: 0,47 Prozent betrug der Zuwachs des US-Dollar im Verhältnis zum Leu, mehr als die Hälfte des vormaligen Wochenverlustes wurde so wieder wettgemacht. Der Euro verlor nur 0,1 Prozent. Gestern startete der Euro bei 4,7736 Lei in die letzte Handelswoche des Jahres. Ein hoher Wert, und Analysten haben auch keine guten Nachrichten: Einen mittleren Kurs von 4,85 bis Ende des kommenden Jahres schließen sie nicht aus. Der US-Dollar startete knapp vor der 4,3-Lei-Marke in die neue Woche: bei 4,2951 Lei.
 


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