Handel im leichten Aufwind, Chemiewerte im Fokus des Parketts

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Wie erwartet erging es der Bukarester Wertpapierbörse BVB etwas besser, als in den Wochen zuvor. Der durchschnittliche Tagesumsatz legte im Vergleich zur Vorwoche auch leicht zu, die Marktkapitalisierung kletterte auf fast 28 Milliarden Euro. Die Indizes konnten, bis auf den Finanzwerte-Index, wieder aufatmen. Die Börse (BET-C) legte insgesamt 1,56 Prozent zu.

Indizes und Aktien

SIF-Aktien schafften auch in der vergangenen Woche die Trendwende nicht. Sämtliche SIF-Werte schlossen im Minus, allerdings hielten sich die Verluste im Vergleich zur Vorwoche in Grenzen. Der Finanzwerte-Index BET-FI verlor auf Wochensicht 0,81 Prozent. Zeitweilig war der Index sogar unter die 22.000-Punkte-Marke gefallen, raffte sich aber gegen Ende der Woche wieder auf. Auch die Banken hatten keine so gute Woche, die Aktien schlossen uneinheitlich. Besonders Banca Comercialã Carpatica (BCC, 0,073 Lei) enttäuschte die Anleger mit schwachen Ergebnissen. Der Kursverlust betrug 5,32 Prozent. Die Aktien des Ausgleichsfonds „Proprietatea“ fielen erstmals unter die 0,6-Lei-Marke. Die übrigen Indizes hatten einen gleichmäßigeren Verlauf.

Energie-Aktien schlossen uneinheitlich. Der Hafenbetreiber Oil Terminal Constanta (OIL, 0,239 Lei) überzeugte die Anleger mit einer Verdreifachung des Gewinns gegenüber 2009. Die Aktie legte auf Wochensicht 7,6 Prozent zu. Allerdings droht dort Streikgefahr, weil die Arbeitnehmer derzeit den neuen Tarifvertrag verhandeln. Transgaz (TGN, 271 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) und Transelectrica (TEL, 20,38 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) hingegen schlossen die Woche im Minus: -1,63 Prozent bzw. -0,24 Prozent. Der BET-NG-Index legte deswegen nur 0,08 Prozent zu auf Wochensicht und schaffte es nicht wieder, über die 800-Punkte-Marke zurückzukehren.

Bei den Pharmawerten zählten die guten Ergebnisse des vergangenen Jahres bei den drei notierten Pharma-Herstellern offenbar noch nicht – oder nicht mehr. Nur Zentiva (SCD, 1,039 Lei) legte leicht zu, 0,38 Prozent. Biofarm und Antibiotice Iasi schlossen im Minus. Der Index der umsatzstärksten Aktien, BET, stieg nur um 0,54 Prozent. In dieser Woche stehen die vorläufigen Jahresergebnisse von OMV Petrom (SNP, 0,3699 Lei) und Erste Bank Group AG (EBS, 162,6 Lei) an. Das dürfte für höhere Umsätze an der Börse sorgen, beides sind sogenannte Blue Chips der BVB.

Aktie der Woche

Der Düngemittelhersteller Azomures (AZO, 0,54 Lei) konnte im vergangenen Jahr seinen Gewinn 15,6 Mal im Vergleich zum Vorjahr steigern. Verbuchte das Unternehmen im Jahr 2009 einen Gewinn von 9,47 Millionen Lei, so stieg dieser im vergangenen Jahr auf 148,03 Millionen Lei. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 61,7 Prozent, von 743,3 Millionen Lei auf 1,2 Milliarden Lei. Außerdem stiegen die Erlöse des Chemiewerkes stärker als die Ausgaben: während die Erlöse 66,7 Prozent auf 1,22 Milliarden Lei, stiegen die Aufwendungen um 45,4 Prozent auf 1,05 Milliarden Lei. Ende Dezember lag der Forderungsstand bei 108,82 Millionen Lei, um 25,5 Prozent höher als Ende 2009. 
Der Schuldenstand belief sich auf 153,41 Millionen Lei. Diese Jahreszahlen begeisterten die Anleger, die den Kurs der Aktie auf Wochensicht um 8,21 Prozent steigen ließen. Die Aktie erreichte in der vergangenen Woche mit 0,56 Lei auch ihr 52-Wochen-Hoch. 

Der Sekundärmarkt Rasdaq hatte eine bessere Woche, der durchschnittliche Tagesumsatz lag mit umgerechnet knapp einer halben Million Euro auf überdurchschnittlichem Niveau. Vom Tagesumsatz her war also die vergangene Woche wieder eine etwas lebhaftere. Zwar sackte der Hauptindex zeitweilig wieder unter die 1700-Punkte-Marke, doch konnte er sich bis Ende der Woche wieder aufraffen. Auf Wochensicht legte der Rasdaq-C-Index sogar noch ein wenig zu: 0,07 Prozent.
Die guten Nachrichten über das hauchdünne Wirtschaftsplus von 0,1 Prozent im letzten Quartal 2010 und einem niedrigeren Rückgang auf Jahressicht als erwartet unterstützten die Landeswährung, jedoch nur kurzfristig. Der Leu verlor auf Wochensicht 0,36 Prozent zum Euro und 0,74 Prozent zum US-Dollar. Langsam melden sich nämlich Analysten zu Wort, die ein Verlassen der Rezession im ersten Quartal dieses Jahres für unwahrscheinlich halten.

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